Donnerstag, 4. Juni 2009

Die Sache mit der Urga

Auf meinen Blog "Was ist eine Urga?" erhielt ich einige Mails, darunter auch:

"Es gibt einen mongolischen Film, der Urga heißt. Dort ist die Urga eine Art Lasso, die Liebespaare schon mal in der Steppe aufstellen, um zu signalisieren, dass sie nicht gestört werden möchten."

Den Film kenne ich, die Sache mit der in den Boden gerammten Urga steht sogar in Wikipedia, stimmt aber trotzdem nicht.

Zum einen wurden bei den traditionell lebenden Nomaden die Töchter schon mit acht oder zehn Jahren verheiratet und zwar als Jungfrauen! Und verheiratete Paare liebten sich im Ger im Bett. Die Kinder brauchten keinen Sexualkundeunterricht. Sexualität war etwas ganz Natürliches. Und die Schwiegermutter oder Mutter tat meist beschäftigt und werkelte lächelnd draußen oder in einer anderen Ecke.

Und wenn einem Ehepaar außerhalb des Gers die große Lust kam, ritt bestimmt niemand zurück, um die schwere und lange Urga zu holen und damit dann auf sich aufmerksam zu machen. Und so eine aufgestellte Urga würde bestimmt jede Menge Neugieriger anlocken.

Und wenn ein Paar sich verbotenerweise geliebt hat, dann hat es das bestimmt nicht mit aufgestellter Urga an die große Glocke gehängt.

Vielleicht haben Nomaden die Stadtbewohner aufs Glatteis geführt und sich diebisch gefreut, wenn diese dann Ausschau nach aufgestellten Urgas hielten.

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