21. Juli, Dortmund, Bauverband Westfalen: Zwei Sekretärinnen, 51 und 59 Jahre alt, bereiten einen Imbiss für ihren Chef und eingeladene Gutachter vor. Sie essen davon selbst und erhalten die fristlose Kündigung.
Immer mehr Bagatelldelikte werden von Arbeitgebern missbraucht, um Mitarbeiter fristlos zu kündigen. Eine der Sekretärinnen ist bereits 34 Jahre für den Verband tätig. Nie hatte sie sich etwas zu Schulden kommen lassen und jetzt die fristlose Kündigung!
Ihr neuer Chef Hermann Schulte-Hiltrop, dagegen war angeblich konsterniert, als er von diesem "Diebstahl" erfahren habe. Er sprach sofort die schriftliche Kündigung aus.
Am 6. Oktober war Gütetermin, die Richterin schlug vor, die fristlose Kündigung in eine Abmahnung umzuwandeln. Damit war der Arbeitgeber nicht einverstanden. Also wird man sich wieder am Arbeitsgericht in Dortmund treffen: wegen zwei Brötchen und einer Frikadelle.
Dabei ist der eigentliche Grund für die fristlose Kündigung ein anderer, ein "menschlicher": dem neuen Geschäftsführer sind seine beiden Sekretärinnen einfach zu alt, er hat sie vom Vorgänger übernehmen müssen. Und sie wissen viel mehr als der neue Geschäftsführer! Also wurde die Brötchengeschichte aufgebläht und der neue Chef freut sich schon auf knackige junge Sekretärinnen. Hoffentlich macht ihm da das Arbeitsgericht einen gewaltigen Strich durch die Rechnung!
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