Sonntag, 12. Februar 2012

GLOSSE: Verhinderung einer Dislozierung durch das BKA



Unglaubliches tut sich in diesem Lande: Eine Mitarbeiterin des Bundeskriminalamtes fordert einen Polizeibeamten auf, Daten auf einem Handy, das als Beweismittel dient, zu löschen. Soll da etwas vertuscht werden?

Quelle: bild.de Warum ließ das BKA Ermittlungsdaten löschen?

Das BKA war um keine Erklärung verlegen: "Um in diesem sensiblen Verfahren eine Dislozierung der vorhandenen Asservate in verschiedenen Behörden zu vermeiden, wurde seitens BKA die Bundespolizei gebeten, als Kopie vorhandene Handy-Daten zu vernichten."


Alles klar? Für mich nicht. Ich habe mich zuerst gefragt, was eine "Dislozierung" ist. Also in Wikipedia geschaut: "Eine Dislozierung oder Dislokation (lat. dislocāre, von dis „auseinander“ und locus „Ort“) beschreibt die von einer militärischen Führung vorgenommene räumliche Verteilung von Einheiten und Dienststellen auf die verfügbaren Unterkünfte oder beim Einsatz im Gelände unter Berücksichtigung der jeweiligen Aufgabe." 

Also ein militärischer Ausdruck. Ja, das BKA führt Krieg, gegen wen oder was? Eigentlich sollte das BKA den Terror durch Rechtsradikale aufklären und damit bekämpfen. Oder liege ich da falsch? Wird hier in Wirklichkeit ein Krieg gegen die Aufdeckung der Wahrheit geführt?


Bei Wikipedia steht ferner: "Der Begriff wird ebenfalls in militärähnlichen Strukturen wie Polizei, Hilfsorganisationen (z. B. THW), aber auch im Wirtschaftswesen (Filialnetze) oder allgemein als Synonym für Ortsveränderung eines Subjekts verwendet."


Hmm, also Ortsveränderung? Aber hier wurden die Daten eines Handys, das als Beweismittel sichergestellt wurde, vernichtet! Nun ja, im weitestens Sinn ist das eine Ortsveränderung der Daten - nämlich diese Daten wurden ins digitale Nirvana geschickt.


Wenn also künftig ein Fahrraddieb ein Fahrrad mitnimmt, dann hat er künftig vor Gericht eine Ausrede: "Ich habe doch nur mit dem Fahrrad eine Dislozierung vorgenommen - wie das BKA!" Und da in dieser Republik das Gleichbehandlungsprinzip gilt, muss der Dieb freigesprochen werden.

Genau wie die Deutsche Bahn bei S21 in Stuttgart: Da werden demnächst die dem Bau im Wege stehenden Bäume gefällt. Auch die gesunden Bäume. Und dabei wurde doch bei der Schlichtung unter Leitung von Dr. Heiner Geißler vereinbart, dass die gesunden Bäumen stehen bleiben! 


Aber Leute, die Bahn fällt doch die Bäume nicht. Sie nimmt mit den Bäumen eine Dislozierung vor. Und wenn das BKA das mit Beweismitteln darf, dann die Bajn erst recht! Schließlich setzt das BKA als oberste Ermittlungsbehörde Maßstäbe! 


Und überhaupt: Was diese Zwickauer Terrorzelle da gemacht hatte, muss ja nicht unbedingt Mord gewesen sein. Was haben sie denn gemacht - mit den Betreibern von Dönerbuden? Sie haben diese Menschen eigetlich nur disloziert - vom Leben ins Jenseits. 


Da frage ich mich, wann werden die politisch Verantwortlichen, die solche Zustände zulassen, disloziert?

22.11.2011 Schlapphüte und Geheimnisse! bis neulich Dienstag Volker Pispers! die Bananenrepublik

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