Gestern bekam ich einen Notanruf: Eine Stute in einem Privatstall hatte Kolik - der Tierarzt war nicht zu erreichen. Sonst will diese Reiterin von meinen "komischen" Methoden nichts wissen. Aber gestern rief sie an.
Ich fuhr zur Stute, machte das, was ich bei Kolik immer mache - mit Erfolg! Auch diesmal. Die Frau moserte: "Aber Sie spritzen ja nicht einmal!" Ich schwieg und bearbeitete die Stute weiter. Die fing zu gähnen an und dann rüsselte sie. Ein gutes Zeichen. Ich hörte dann die Darmgeräusche ab - sie waren wieder da. Dann gab die Stute einen langen Furz von sich - alle Wetter! Die Frau wurde grünlich-blass.
Ich führte dann die Stute ein paar Runden - sie war wieder in Ordnung. Die Frau sah jetzt auch, dass die Kolik verschwunden war und bat mich in ihr Haus. Da kam uns ihre Tochter entgegen - sie hatte ihren malerischen Tag. Da konnte ich es nicht lassen: "Weißt du, dass viele Tiere sterben müssen, weil es immer noch Firmen gibt, die grausame Versuche mit Tieren anstellen?"
"Wieso?"
"Nun ja, um die Kosmetikartikel zu entwickeln, werden sie vorher an Tieren getestet! Das ist oft sehr schmerzhaft und eine Riesenquälerei für die Tiere!"
Die junge Dame schluckte: "Machen das alle Firmen?"
"Nein, es gibt auch Firmen, die auf Tierversuche verzichten!"
"Und woher weiß ich, dass kein Tier gequält wird? Das wird ja keine Firma auf die Verpackung drucken: Achtung: Für dieses Produkt wurde ein Tier gequält!" meinte sie schnippisch.
Ich blieb ruhig: "Aber anders rum: Firmen, die auf Tierversuche verzichten, drucken das auf die Verpackung. Habt ihr Internet?"
Sie nickte. Da gab ich ihr eine Adresse für eine Webseite. Die Mutter zog mich in ihre Küche und bot mir einen Espresso an. Dann fragte sie mich aus, die üblichen Fragen, über die Mongolei usw.
Ich erzählte einige kleine Geschichten aus meinem Leben.
Dann wurde die Tür aufgerissen, ihre Tochter trompetete: "Von meinem Kosmetikzeugs wird das meiste mit Tierversuchen hergestellt! Das ist gemein!"
"Das ist es auch! Aber du kannst ja andere Firmen auswählen, die auf Tierversuche verzichten!"
"Das werde ich machen. Was nimmst du eigentlich?", fragte sie mich und musterte mich: "Oder nimmst du gar keine Kosmetik?"
Ich lachte: "Genau. Ich brauche das nicht! Ein bisschen Nivea und eine gute Seife! Das reicht mir." Und erzählte von meiner letzten Lesung in Schwabach ...
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