Montag, 30. September 2013

GLOSSE: Gibt es Brötchen und andere Backwaren bald nur noch auf Rezept?

Derzeit herrscht Krisenstimmung in der deutschen Backwarenindustrie. Schuld daran sind die Enzyme. Früher hießen sie auch Fermente. Das sind Stoffe, die unter anderem die Verdauung steuern. Sie werden sehr oft den industriell produzierten Nahrungsmitteln hinzugefügt. Ja, und jetzt ist es passiert: In einigen Enzymen tauchte ein uraltes Antibiotikum Chloramphenicol - abgekürzt CAP - auf. Nun hat dieses CAP viele unerwünschte Nebenwirkungen, deshalb wurde es aus Nahrungsmitteln verbannt. 

Für CAP besteht absolute Nulltoleranz! Trotzdem gab es in diesem Jahr einen heißen Sommer: in der Enzymindustrie! Und in der Enzyme verwendeteten Nahrunsgmittelindustrie: Immer öfter wurde dieses Antibiotikum festgestellt! Da stellte sich die Frage: Woher kommt das Antibiotikum? Das herauszufinden ist ziemlich einfach. Grund: Wegen der Globalisierung. 

Da die Nahrungsmittelproduzenten sparen müssen, beziehen sie ihre Zutaten ganz billig, beispielsweise aus Indien. Da gibt es eine Firma Advanced Enzymes Technologies. Die stellt diverse Enzyme her. Und verscherbelt sie nach Japan an Firmen wie HBI-Enzymes und Higuci Inc. Und von Japan werden Enzyme in fast alle Kontinente geliefert.

Wer nun genau wissen will, wieso in Indien dieses alte Antibiotikum in die Produtionskette gelangte, stößt auf eine Mauer des Schweigens. Und der Oberschweiger ist ein europäischer Verband - AMFEP, das steht für Association of Manufactures and Formulators of Enzyme Products. Und wie es sich für einen solchen Verband gehört, legt er Regeln fest, um die Reinheit der Produkte seiner Verbandsmitglieder zu garantieren. 

Wie gesagt, da gibt es Regeln. Ob sich allerdings die Verbandsmitglieder an diese Regeln halten, das wird nicht überprüft. Wer sollte das auch überprüfen? Die Verbandsmitglieder? Also, sollen sich die Firmen selbst überprüfen? Das kostet doch nur! Und außerdem gibt es eine ganz billige Endkontrolle: die Verbraucher!

Und wenn mal etwas schief oder aus dem Ruder läuft, dann sind halt ein paar Opfer zu beklagen. Das ist nicht weiter schlimm, es gibt ja viel zu viele Menschen - sagt auch Bill Gates!

Und was machen unsere Politiker? Sie stecken ihre Köpfe in den Sand - auch Vogel-Straußpolitik genannt. Und sie überlassen die Vertuschung von solchen Skandalen den Lobbyisten. Ja keine bösen Nachrichten! Das ist die Devise der Kanzlerin, die armen Verbraucher könnten ja um ihren Schlaf gebracht werden. 

Ganz toll läuft es in Sachen Verbraucherministerium in Berlin ab: Die bisherige Amtsinhaberin - Ilse Aigner - hat ja ihrer Kanzlerin ein Kündigungsschreiben vorgelegt. Grund: Aigner zieht es zurück nach Bayern, da erwartet sie neue Weihen in Formen eines Suppen - pardon - natürlich Superministeriums! Da hat sie für vergiftete Brötchen keine Zeit mehr! Und außerdem wird ihr Parteifreund Peter R. - der Verkehrsminister - das Verbraucherministerium mit übernehmen. Beide Ministerien beginnen mit einem großen V - da ist das nur logisch!

Es kursieren Gerüchte, dass die Pharmaindustrie den Vertrieb der mit Antibiotika abgefüllten Semmeln übernehmen will - natürlich nur gegen Vorlage eines Rezeptes. Die Pharmamanager freuen sich schon auf die zusätzlichen Gewinne, wenn sie in den Nahrungsmittelmarkt einsteigen! Allerdings nur für HghTech-Nahrung zu Hochpreisen!


Veröffentlicht am 21.02.2013 von Verfassung1871
Übernommen von Over-Blog

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