Donnerstag, 6. Juni 2013

Spitzwegerich-Sirup - selbst gemacht - und alkoholfrei!

Da sprachen mich Kunden an, sie machten sich Sorgen um ihre Kater. Sie husteten sehr stark. Da fragten sie mich, ob sie käuflichen Spitzwegerich-Sirup ihren Katern geben dürfen. Ich: "Ja, wenn im Sirup kein Alkohol enthalten ist!" - Gegenfrage: "Woher wissen wir das?" - Ich: "Das muss auf der Verpackung stehen."

Sie schleppten die Verpackung an. Aha: da stand zu lesen: "20 % Ethanol" - also für Katzen denkbar ungeeignet. Alkohol ist tödlich für Katzen! Erschrocken schauten sie mich an - offensichtllich hatten sie diesen Sirup schon an ihre Kater verfüttert! "Was machen wir da?" wollten sie von mir wissen.

Ich erwiderte nur kurz angebunden: "Spitzwegerich pflücken und daraus Sirup kochen - ohne Alkohol!" Natürlich kamen die Fragen: "Ist das schwierig? Wo finden wir Spitzwegerich! Wie kochen wir den Sirup?" Also was machte ich? Ich setzte mich hin und schrieb ein Rezept auf:

Zutaten:

  • 25 Gramm Spitzwegerich-Blätter und -Blüten
  • ein halber Liter Wasser
  • ein Fünftelliter Honig - am besten Waldhonig
Das ist alles! Wirklich? stand in den Gesichtern geschrieben. Keine Wirkstoffe? Leute, die Wirkstoffe sind im Spitzwegerich enthalten! Dann schrieb ich weiter:

Zubereitung:
  1. Blätter und Blüten des Spitzwegerich in einen Topf legen und mit Wasser übergießen.
  2. Kurz aufkochen und mindestens eine halbe Stunde ziehen lassen.
  3. Den Sud durch ein Sieb in einen zweiten Topf abseihen.
  4. Diesen Sud aufkochen lassen und auf die Hälfte einkochen.
  5. Dann muss dieser Sud abkühlen, bis er Körpertemperatur erreicht hat - auf keinen Fall wärmer als 40 Grad.
  6. Jetzt lassen wir langsam den Honig einträufeln und rühren immer wieder um, bis der Honig sich vollständig gelöst hat.
  7. Diese Sud-Honig-Mischung muss abkühlen.
  8. Jetzt können wir diesen Sirup in Flaschen gießen - mit einem Trichter geht es leichter.
  9. Diese Flasche verschließen und stets kühl aufbewahren.
"Und wieviel sollen wir geben?" - "Nach Bedarf einen Teelöffel!"

Die Frau des Hauses meinte: "Das ist ja sehr einfach! Funktioniert das wirklich?" Ich: "Bestimmt! Probiert es aus!"

Auf der Fahrt nach Hause ließ ich alles noch Revue passieren: Wie unselbständig sind viele Menschen geworden?! Viele vertrauen nur auf industriell hergestellte Mittel! Mittel, bei denen niemand so richtig weiß, was da noch so enthalten ist!

Und wer nicht weiß, wie der Spitzwegerich ausschaut, werfe einen Blick in Wikipedia:



Und immer wieder werde ich gefragt: "Dürfen wir selbst solche Heilmittel herstellen?" Natürlich dürfen wir das! Nur wir dürfen damit nicht handeln und Geschäfte machen! Gewiss sind solche Mittel der Pharmaindustrie ein Dorn im Auge: erstens, weil selbst hergestellte Mittel oft besonders gut wirken und zweitens, weil damit weder Industrie noch Großhandel noch Apotheke Geschäfte damit machen!

Noch einen Tipp: Spitzwegerich hilft auch gegen Insektenstiche:


Hochgeladen am 03.07.2011 von Grille Roth

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