Eingeladen zu so einem Unternehmerfrühstück hat der bisherige Landtagsabgeordnete Klaus Dieter B. Er warnte die Unternehmer in drastischen Worten vor den drohenden Gefahren. Ja, er warnte vor den Steuerplänen der Opposition. Er weiß das. Aus den Parteiprogrammen der Grünen und der Roten! Und dann beklagt er:
"Die Bürger realisieren gar nicht, was bei einem Machtwechsel steuerlich auf sie zukommt. Das Problem ist, dass die Leute die Wahlprogramme nicht lesen. Es ist wie bei Hitlers ,Mein Kampf’. Es stand alles drin, aber keiner hatte es gelesen."
Quelle: Abendzeitung CSU-Mann mit Hitler-Vergleich - Rot-grünes Steuerprogramm mit "Mein Kampf" verglichen: CSU-Abgeordneter Breitschwert vergleicht das rot-grüne Steuerprogramm mit dem Werk des Nazi-Diktators. Entschuldigen will er sich dafür nicht.
Aber hallo! Geht's noch? Was hat Hitlers "Mein Kampf" mit den Steuerplänen der Opposition zu tun? Worum geht es bei "Mein Kampf"? Fragen wir doch das allwissende Wikipedia: Mein Kampf ist eine politisch-ideologische Programmschrift Adolf Hitlers. Sie erschien in zwei Teilen. Hitler stellte darin seinen Werdegang zum Politiker und seine Weltanschauung dar. Das Buch ist weder eine Autobiografie noch ein neues Parteiprogramm, sondern eine zweckgerichtete Kampf- und Propagandaschrift, die zum Neuaufbau der NSDAP als zentral gelenkter Partei unter Hitlers Führung dienen sollte.
Quelle: Wikipedia Mein Kampf: Bis 1939 stieg die Gesamtauflage auf 5,45 Millionen und erreichte bis 1944 10,9 Millionen Stück.
Woher will dieser CSU-Abgeordnete Klaus Dieter B. denn wissen, dass keiner dieses "Buch" gelesen hat? Es wurde ja sogar an den Schulen verwendet! Dieser CSU-Abgeordnete hat zwar schon die 70 überschritten. Er ist 1943 geboren. Klar. Er selbst hat dann zu dieser Zeit wohl kaum in Hitlers Mein Kampf gelesen.
Diese verrückte Argumentation war einem der anwesenden Unternehmer zu viel, er steckte das Gehörte der Abendzeitung, die darüber groß berichtete. Und das ist gut so!
Und so kommt heraus, mit welchen Methoden diese CSU offenbar ihre Wähler versucht, auf die CSU einzuschwören. So daneben kann ein "Argument" offensichtlich gar nicht sein, als dass es für den Wahlkampf eingesetzt wird.
Und entschuldigt sich dieser Abgeordnete für seine verbale Entgleisung? Nicht die Bohne. Auch wenn sein Landtagskollege ihn ermahnt: Der CSU-Abgeordnete Martin Neumeyer reagierte sofort mit einer verachtenden Handbewegung: „Des kannst du nicht bringen.“
Und auch Erwin Huber stellt der AZ gegenüber klar: Wenn ich anwesend gewesen wäre, hätte ich Herrn Breitschwert zurechtgewiesen.
Aber das alles ficht diesen Abgeordneten nicht an - im Gegenteil, er geht erst recht zum Angriff über: Das ist Denunziantentum, das haben wir früher schon mal in Deutschland gehabt. Dazu gebe ich keinen Kommentar.
Auch das gehört wohl zur Masche des CSU-Wahlkampfes: Was nicht in den Kram passt, wird diffamiert. Und sei es als Denunziantentum!
Eins steht fest: Dieser Abgeordnete betrieb und betreibt eine Wahlhilfe für die Oppositionsparteien! Ob er das weiß?
Veröffentlicht am 10.05.2013 von michi2005
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