In Misskredit kam auch die Prüfungsgesellschaft Andersen, sie sollte ja die Buchhaltung von ENRON überprüfen. Aber aufgefallen ist ihr nichts ...
Quelle: n-tv Kreative Buchhaltung Enron am Rand der Bilanzkunst: Enron musste Insolvenz anmelden. Die Schuld dafür hat sich der Energiehändler selbst zuzuschreiben. Mit einer so genannten kreativen Buchhaltung hat das Unternehmen die Bilanzregeln bis auf Äußerste ausgereizt und sich damit selbst ins Abseits manövriert.
Ein Jahr später gab es den nächsten Bilanzskandal - bei WORLDCOM - damals das größte Telekommunikationsunternehmen. Da wurden auch Bilanzen gefälscht: Aus Ausgaben wurden Investitionen und so die Gewinne in die Höhe gejubelt. Und die Bilanzen geschönt!
Quelle: SPIEGEL ONLINE Bilanzskandal bei WorldCom: Schlimmer als Enron: Der Bilanzskandal beim US-Telekommunikationskonzern WorldCom schockt die Märkte. Das Unternehmen hat seine Gewinne offenbar um 3,8 Milliarden Dollar aufgebläht. Den Wirtschaftsprüfern von Andersen war das nicht aufgefallen.
Aha, wieder Andersen. Haben die Tomaten auf den Augen?
Was beide Presseberichte nicht melden, ist, wie kamen Prüfer auf die Idee, die Zahlen können nicht stimmen?! Die Zahlen in den Bilanzen von ENRON und WORLDCOM wurden überprüft, ob sie dem Benfordschen Gesetz gehorchen?
Wer ist Frank Benford? Eigentlich müssten wir dann auch fragen, wer ist Simon Newcomb? Newcomb war Mathematiker und Astronom. 1881 machte er eine Entdeckung: Damals gab es ja keine Computer, da wurde mit Logarithmentafeln gearbeitet, und Newcomb fiel auf, dass die ersten Seiten verschmutzter waren als die folgenden. Er folgerte daraus messerscharf: die vorderen Seiten werden öfters benutzt. Und er schloss daraus, dass es eine mathematische Gesetzmäßigkeit gibt, der zufolge die Eins häufiger vorkommt als die Zwei.
Dies veröffentlichte er in American Journal of Mathematics. Er hatte auch eine Formel dazu gefunden. Dann schlummerte diese Erkenntnis fast ein halbes Jahrhundert, bis Frank Benford kam, ein Physiker, der auch den Laserpointer erfunden hat. Er untersuchte viel statistisches Zahlenmaterial und kam immer auf das Ergebnis: Die Eins kam als erste Ziffer am häufigsten vor! Daraus wurde das Benfordsche Gesetz.
Eigentlich müsste es Newcomb-Benfordsches Gesetz heißen. Dieses Gesetz lässt sich auch bei Bilanzen anwenden. Und Mark Nigrini von der Universität Kansas schrieb ein Computerprogramm, das braucht nur mit den Bilanzzahlen gefüttert werden und dann wird geprüft, ob die Zahlen dem Newcomb-Benfordschen Gesetz folgen. Falls nicht, gibt es einen Verdacht: Die Bilanz ist gefälscht!
So kam man den Bilanzfälschern bei ENRON und WORLDCOM auf die Schliche. Wohlgemerkt, mit so einem Programm kann nur getestet werden, ob die Bilanz sauber ist. Wo und wie gefälscht wurde, das kann dieses Programm nicht ermitteln!
Quelle: DER TAGESSPIEGEL Benfords Gesetz Eins gewinnt: Benford-basierte Studien haben Abweichungen bei den mexikanischen Präsidentschaftswahlen 2006 bewiesen. Auch das Ergebnis der Wahl George W. Bushs zum Präsidenten der USA 2000 passt nicht in Benfords Muster, vor allem nicht in Florida. Dort war das Resultat umstritten und musste neu ausgezählt werden.
Ja, und dieses Gesetz lässt sich auch bei Wahlen anwenden! Und jetzt kommt der Hammer: Da gibt es zwei Forscher - Christian Breunig an der Universität Totonto in Kanada und Achim Goerres an der Universität Köln. Diese beiden untersuchten die Bundestagswahlen von 1998 bis 2005. Ergebnis: GEFÄLSCHT!
Nur Cicero wagte es, dieses niederschmetternde Ergebnis zu veröffentlichen:
Quelle: CICERO WAHLHELFER UNTER VERDACHT Manipulation bei Bundestagswahlen?: Bei rund 1500 Tests auf Wahlkreisebene stießen sie vereinzelt auf signifikante Unregelmäßigkeiten. 190 Tests auf Landesebene ergaben 51 kritische Fälle. Jedes vierte Landesergebnis bei Bundestagswahlen gibt somit nicht den exakten Wählerwillen wieder. Und es kann nicht sein, dass sich die Wahlhelfer einfach und zufällig verzählt haben, denn auch dies wären natürliche Prozesse. Die Verteilung der Ziffern müsste dem Benfordschen Gesetz entsprechen.
Fakt ist, die Wahlhelfer haben sich nicht verzählt, denn dann müssten diese Irrtümer auch dem Benfordschen Gesetz gehorchen. Fakt ist: Es wurde absichtlich gefälscht!
Das ist der SuperGAU für die Demokratie in Deutschland!
Was können wir gegen diese Fälscher in den Wahllokalen unternehmen? Da gibt es sofortige Möglichkeiten:
- Wir sind als Zuschauer bei der öffentlichen Auszählung der Stimmen dabei
- Wir ernennen unabhängige Beobachter, die ständig als Zuschauer in den Wahllokalen anwesend sind und den Wahlhelfern auf die Finger schauen
Mittelfristig sollten wir uns als Wahlhelfer bewerben, nicht um auch zu fälschen, sondern um das Fälschen zu verhindern!
Und Studierende der Politikwissenschaften oder der Mathematik, die promovieren wollen, sollten sich einen Doktorvater suchen, der Untersuchungen der jüngsten Wahlen analysieren lässt! Mit dem Newcomb-Benfordschen Gesetz haben wir einen unumstößlichen Beweis in der Hand, ob Wahlergebnisse gefälscht wurden oder nicht.
Quellen:
- Searching for electoral irregularities in an established democracy: Applying Benford’s Law tests to Bundestag elections in Unified Germany
- monopoli Bewiesen – Wahlfälschung im vereintem Deutschland normal: Schlagzeilen über Wahlbetrug kennen die Deutschen bislang nur aus Ländern wie Usbekistan. Nie sind die Wähler, die Parteien oder der Bundeswahlleiter auf die Idee gekommen, einmal nachzuzählen oder nachzuprüfen. Nun haben erstmals zwei Politikwissenschaftler Christian Breunig und Achim Goerres der Universitäten Köln und Toronto die Ergebnisse der Bundestagswahlen zwischen 1990 und 2005 nachgerechnet. Und sieh an, auch bei Bundestagswahlen gibt es massive Unregelmäßigkeiten, die auf systematische Manipulationen aber auch auf Schlamperei hindeuten, wobei die Übergänge fließend sein können. Aus Sicht der Demokratie ist dies äußerst bedenklich.
Hochgeladen am 30.09.2008 von DieseWoche
Übernommen von Over-Blog
Habe ich das korrekt verstanden: Da kann aus den einzelnen Ergebnissen von Wahlen berechnet werden, ob bei einer Wahl betrogen wurde? Sollte das so sein, dann ist das genial! Dann sollte eine solche Berechnung in den Landratsämtern nach einer Wahl durchgeführt werden. Oder die Landesstatistikämter sollte das für alle Wahlen durchrechnen!
AntwortenLöschenDas ist ein sehr guter Vorschlag! Und eine Wahl ist erst dann amtlich bestätigt, wenn die Berechnungen nach Benfords Gesetz ergeben, dass die Wahlen fälschungsfrei sind! Auch auf die Gefahr hin, dass es dann eventuell kaum noch Wahlen mit amlich bestätigtem Ergebnis geben wird :-(
AntwortenLöschen...gehört jetzt nicht direkt zum Thema...nur ein Strauss bunter Links...mit liebsten WahlSonntagsgrüssen aus der "Stadt des Rechts"...Michaela
AntwortenLöschenhttp://trithemius.de/2013/09/12/hilfe-dokumente-des-schreckens/
http://haunebu7.wordpress.com/2013/09/22/wahlplakate-der-unwahlbaren/
http://kungfutius.blog.de/2013/09/20/kungfutius-wahlhelfer-boykott-deppokratie-16425878/
http://kungfutius.blog.de/2013/09/21/kungfutius-wahlhelfer-schrecken-briefkasten-16430535/
Vielen Dank für deine vielen hochinteressanten Links! Die werde ich verwursten :-))
LöschenTolle Sache mit dem Benfordschen Gesetz!
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