Samstag, 18. August 2012

GLOSSE: Deutsche Bahn - keine kühlen Köpfe mehr - Blog von Kiat Gorina


Bahnchef Rüdiger Grube hat es derzeit schwer: nicht nur, dass es mit dem Monsterbau in Stuttgart nicht so richtig weitergeht - die Fertigstellung wird immer weiter in die ungewisse Zukunft verschoben - jetzt kommt das Problem mit den Bordküchen in den ICE-Zügen hinzu: 

Die Bordküchen können oft nichts anbieten, weder Getränke noch Essen. Grund: Immer mehr Kühlschränke geben den Geist auf und stellen die Kühlung ein. Wenn nun eine halbe Stunde lang die Lebensmittel nicht gekühlt werden, müssen sie weggeworfen werden! 

Und die Fahrgäste bleiben mit hungrigem Magen sitzen oder stehen. Woran liegt es? Einmal, dass im französischen Bahnnetz der Strom alle 50 Kilometer ganz kurz abgeschaltet wird. Und wenn so ein deutscher ICE ins Nachbarland geschickt wird, dann vertragen die Elektronikteile diese kurzen Strompausen nicht, sie fallen aus. 

Also müssen neue Teile eingebaut werden. Aber woher nehmen? Den Hersteller dieser Teile von einst gibt es nicht mehr. Die Techniker versuchen mit herkömmlichen Ersatzteilen vom freien Markt sich zu behelfen - offenbar mit mäßigem Erfolg. 

Und wer trägt die Generalverantwortung für diese ICE-Züge? Eigentlich Siemens. Aber: Böse Zungen behaupten, die Gewährleistung für internationale Strecken sei abgelaufen - so etwas aber auch! 

Also müssen Bahnreisende weiterhin auf Essen und Getränke in den Zügen verzichten. Die Bahn will - Gerüchten zufolge - aus der Not eine Tugend machen: Sie bietet künftig "Fastenreisen" an - Reisende können vor der Fahrt auch psychologische Betreuung buchen. 

Und Bahnchef Grube ist ja ein weitgereister Mann, er fuhr offenbar auch schon mit der Bahnkorrenz in Thailand - da gibt es ein besonderes Angebot, wenn die Züge stehen: Da werden von fliegenden Händlern an langen Stangen den Fahrgästen Getränke und Essen durch die Fenster gereicht. 

Nun lassen sich die ICE-Fenster schlecht öffnen. Berater wurden - Gerüchten zufolge - beauftragt, die Umrüstung der Fenster zu planen. 

Was bedeutet das für die Stuttgarter? Dass sie auf ihren neuen unterirdischen Maulwurfsbahnhof sehr lange warten müssen. Die Deutsche Bahn plant sehr viel - nur mit der Umsetzung in den rauen Alltag hat sie immer mehr Probleme. 

Also wird sie sich immer mehr auf ihr heutiges Kerngeschäft - dem Handel mit Bahnimmobilien konzentrieren. Das ist ja nur zu verständlich: McKinsey-Berater haben ausgerechnet, dass mit dem Verkauf einer einzigen frei werdenden Bahnfläche in Stuttgart wesentlich mehr verdient wird als mit dem Verkauf einer Fahrkarte. 

Also muss doch die künftige Devise für Bahnmanger lauten: Ab in den Abgrund! Pardon - in den Untergrund ;-)
Quelle: WirtschaftsWoche Jetzt fallen die Kühlschränke aus


Hochgeladen von Neuesvonheute am 06.06.2011

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