Montag, 28. April 2014

Der schleichende Tod der Verlagsgruppe Weltbild

Erinnern wir uns an den Freitag, den 10. Januar 2014? Da musste die Verlagsgruppe Weltbild eingestehen, dass sie zahlungsunfähig ist! Weltbild? Die hatten doch eine Firmentochter, mit über 220 Filialen bundesweit. Und in diesen Filialen abeiten Menschen. Die sind auf den Lohn angewiesen. Und ihre Familien. 

Aber das interessiert die Verantwortlichen nicht. Es geht alles seinen amtlichen Gang: Ein Konkursverwalter wurde bestimmt. Bis Ende April musste die Arbeitsagentur die Gehälter bezahlen, ab 1. Mai nicht mehr. Also wurde nach einer Lösung gesucht: über 50 Filialen werden geschlossen. Basta! 24 gleich im Juli. Welche das sind, steht in der Zeitung: 

Quelle: Süddeutsche.de Diese Weltbild-Filialen schließen

Wer sich die Liste anschaut, muss sich wundern. Das sind Filialen in größeren Städten! Gibt es da keine Buchleser mehr? Oder was waren die Gründe, gerade diese Filialen zu schließen. Wurde da Rücksicht genommen auf etwaige Mitbewerber? Was läuft da im Hintergrund ab? Wer hat die zu schließenden Filialen ausgewählt? 

Und wie sieht es mit der "Anschlussverwendung" für die betroffenen Mitarbeiter aus? Dieses an Zynismus nicht zu überbietende Wortungetüm stammt vom früheren Wirtschaftsminister und Vizekanzler, der sein Heil in der Schweiz gesucht hat! Anschlussverwendung! Wie schaut sie aus? Natülich: Transfergesellschaft! 

Bei der Konzernmutter, Weltbild, mussten bereits am 1. April 580 Mitarbeiter in eine "Auffanggesellschaft" wechseln. Das war kein Aprilscherz, sondern bitterer Ernst für die Betroffenen. Da schwafeln die Funktionäre von der Möglichkeit der Weiterqualifizierung! Was soll das heißen? Hat Weltbild deshalb Konkurs anmelden müssen, weil die Mitarbeiter nicht gut genug ausgebildet waren? 

Das wohl nicht! Da wird doch den Bürgern wieder Sand in die Augen gestreut! Weiterbildungsmaßnahmen! Wenn ich das schon höre! Ihr politisch Veranwortlichen! Sagt doch endlich die Wahrheit! Es gibt immer weniger Arbeitsplätze, ihr habt versagt! Ihr lügt euch selbst die Hucke voll! Ihr Abgeordneten, die ihr euch fast zehn Prozent Diätenerhöhung genehmigt habt! Mit welchem Recht?  

Und was ist mit den Ärmsten der Armen? Mit den 114 "geringfügig Beschäftigten"? Für sie gibt es überhaupt keine Anschlussverwendung mehr! Sie gehören zu den "Überflüssigen", sie erhalten eine kleine Abfindung und wenn sie die abgeschmolzen haben, dann dürfen sie sich beim nächsten Jobcenter melden! 

Wer ist dafür verantwortlich? Stimmt es wirklich, dass die katholischen Bistümer zugesagtes Kapital von mehr als 60 Millionen Euronen zurückgezogen haben? Sollte das zutreffen, dann hat die deutsche katholische Kirche mehr als 6.300 Arbeitsplätze gefährdet!  
Bravo! Kann ich da nur sagen! Ist es schon so weit gekommen, dass nicht einmal mehr den Zusagen der Kirche vertraut werden kann? 

Andererseits durfte ein früherer Bischof von Limburg nur für den Bau seines Bischofsitzes mehr als 30 Millionen Euronen verjubeln, aber wenn es um das wirtschaftliche Überleben von 6.300 Mitarbeitern geht, dann ist dafür kein Geld mehr da! 

Quelle: DeutschlandRadio Kultur Weltbild-Verlag ist insolvent

Muss das nicht ein Faustschlag mitten ins Gesicht der Gläubigen sein? Da opfert die katholische Kirche - resp. die deutschen Bistümer -  6.300 Arbeitsplätze! Wenn nun die meisten Betroffenen keine "Anschlussverwendung" mehr finden, dann können sie auch keine Kirchensteuer mehr bezahlen?! Habt ihr Bischöfe das bedacht? 

Was hat die Bischöfe bewogen, bei Weltbild den Daumen nach unten zu senken? Waren es wirklich moralische Bedenken der Bischöfe? Angeblich war das Buchprogramm nicht "katholisch" genug! Deshalb musste Weltbild sterben! 

Sollte das der Grund gewesen sein, dann frage ich mich: Wieso habt ihr 25 Jahre gebraucht, um das festzustellen? Oder gab es in Wirklichkeit ganz andere Gründe? Wurden da Ängste geschürt, das Filialgeschäft sei zu kostspielig und der Onlineversand sei zu aufwändig? Fielen die Verantworrtlichen auf fasche Berater herein? Berater, die in Wirklichkeit die Aufgabe hatten, ein floriendes Unternehmen kaputt zu beraten? 

Schaut euch die Gesichter an, die sich anmaßen, über die wirtschaftliche Existenz von 6.300 Mitarbeitern zu entscheiden! Hört euch die hohlen Wortblasen der zuständigen Politiker an! Allein, was die bayerische Wirtschaftsministerin von sich gibt:


Veröffentlicht am 17.01.2014 von katholisch1tv

Übernommen von OverBlog

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