Donnerstag, 18. Juli 2013

GLOSSE: Hartz IV und die Vorbereitung einer neuen Sanktionierungswelle

Im Jahr 2012 gelang es den bundesweiten Jobcentern, über eine Million Hartz-IV-Bezieher zu sanktionieren! Und diese Jobcenter sind organisiert wie das Standardfirmenmodell von McKinsey: wie eine Gurkenfabrik. Und auch eine Gurkenfabrik unterliegt den Zwängen des Wachstums. Ja - für 2013 sind noch mehr Sanktionierungen vorgesehen und eingeplant! Wie soll das gehen?

Die Jobcenter haben doch schon alle Schikanen ausprobiert, da geht einfach nichts mehr! Also müssen neue Vorwände für Sanktionen geschaffen werden - mit einer Broschüre! Ja mit einer Broschüre!

Eine Broschüre, in der gezeigt wird, wie sehr Hartz-IV-Bezieher noch mehr sparen können. BILD berichtete darüber:

Quelle: Bild.de VIZECHEF DER BUNDESAGENTUR LOBT SPAR-BROSCHÜRE:  In WC-Spülkästen sollen sie Steine legen, um Wasser zu sparen.

Künftig werden Weiterbildungskurse für das Klowassersparen eingerichtet und die Hartz-IV-Bezieher sind dann zwangsverpflichtet - wer sich weigert, schwupp wird er ein neues Opfer für Sanktionierung!

In diesen Weiterbildungskursen lernen die Langzeitarbeitslosen, wie sie Steine sammeln, nach Hause transportieren und in die Spülkästen legen. In den Jobcentern wurden schon neue Stellen beantragt: für Klosteinüberprüfer. Im Arbeitsministerium überprüft gerade die Bundesministerin Ursula von der Leyen persönlich, ob das neue Berufsbild des Klosteinüberprüfers EU-weit eingeführt werden soll!

Diese Sparbroschüre ist in Comic-Manier  erstellt. Grund: Wie immer behauptet wird, kommen alle Hartz-IV-Bezieher aus den Unterschichten und können kaum richtig lesen. Aber Bildchen anschauen, dazu sind sie in der Lage ...

Die seinerzeit vom damaligen Kanzler Schröder und seinem Suppen - pardon Super-Minister Clement eingeführte Parole "Fördern und Fordern" wird ersetzt durch die neue Marschlinie "Verarschen und Sanktionieren"!

Angesichts der auch in Deutschland immer mehr bemerkbaren EU-weiten Rezession werden die Arbeitsplätze rar, und es muss verhindert werden, dass in den Statistiken die Arbeitslosenzahlen steigen. Also müssen die Betroffenen diese Statistiken verlassen - ob sie nun wollen oder nicht!

Der Skandal ist, dass es diese Broschüre wirklich gibt - genau wie das Jobcenter Pinneberg! Und es gibt den Vizechef der Bundesarbeitsagentur in Nürnberg - Franz Alt, der nichts anderes zu tun hat, als diese Broschüre in den höchsten Tönen zu loben. Hat der sonst nichts anderes zu tun?! Was macht der eigentlich den ganzen Tag? Nur Broschüre lesen und twittern?!

Und was sagt die Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen dazu? Ja, wir haben schon lange nichts mehr von ihr gehört - die Redaktion von EXTRA3 kennt den Grund:


Veröffentlicht am 05.10.2012 von ARD

Übernommen von Over-Blog

2 Kommentare:

  1. Eine sehr gute Idee: die Leyen in die Geschlossene, am besten in Bayern, da bleibt sie lange drin ;-)

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