Samstag, 26. Juli 2014

GLOSSE: Bayreuther Wagner-Auftrieb diesmal ohne die Kanzlerin


Wenn das kein böses Omen ist! Für wen oder was? Für die Wagnerstadt Bayreuth. Bei der Eröffnung der diesjährigen Saison fehlte die Kanzlerin! Angeblich aus privaten Gründen! Oder war die Kanzlerin die vielen Gerüchte über ihre angebliche Amtsmüdigkeit leid? Wollte sie den Wagnerfans beweisen, dass es ohne sie nicht geht? 

Sie hatte recht behalten - es ging nicht. Nach nur 20 Minuten Tannhäuser sollte ein Käfig mit Sängern nach oben gezogen werden. Das klappte nicht. Es krachte und viele Holzsplitter flogen durch die Gegend. Das erlauchte Publikum musste ins Freie komplimentiert werden - nach einer Stunde durfte es wieder ins Festspielhaus - der erste Akt wurde wiederholt - ohne die Käfigszene. 



Tannhäuser performance interruption (audio only)
Veröffentlicht am 25.07.2014 von Thurston Cyclist


Ja, Leute, das ist nur ein Vorgeschmack auf Zeiten, wenn diese Kanzlerin nicht mehr Kanzlerin ist! Wehe euch, wenn sie den Bettel hinschmeißt! 

Oder gab es wirklich private Gründe für die Kanzlerin, Bayreuth künftig zu meiden? Es könnte ja sein, dass sie erfahren hat, dass in der Universität in Bayreuth eine bayerische Promotionsordnung gültig ist, die in ihrem Text auf ein Nazi-Gesetz vom 7. Juni 1939 verweist. Wirklich! 

Mit diesem Gesetz wurden seinerzeit Hitler-Gegner im wahrsten Sinn des Wortes mundtot gemacht, indem ihnen wegen "Unwürdigkeit" der Doktortitel entzogen wurde. Und dieser Verweis stand in der Bayreuther Promotionsordnung - jedenfalls bis 2011. 

Herausgefunden hat dies seinerzeit Dr. Christoph Rabenstein, Mitglied des bayerischen Landtags. Vielleicht war das der wahre Grund für die Abwesenheit der Kanzlerin? 

Ja, wenn die Kanzlerin weiterhin fernbleibt, dann wird es mit den Bayreuther Festspielen bergab gehen. In diesem Jahr konnten nicht einmal alle Eintrittskarten verkauft resp. verschenkt werden. Sogar der Schwarzmarkt blieb auf Karten sitzen! Wann hat es das schon gegeben? 

Ist es nicht an der Zeit, die heutige Gesetzgebung endlich von den in der Zeit des Naziterrors erlassenen Gesetze zu befreien? Vielleicht lässt sich dann die Kanzlerin überreden, wieder die Festspiele zu besuchen? 


Veröffentlicht am 26.02.2014 von Kiat Gorina

Übernommen von OverBlog

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