Samstag, 19. Juli 2014

GLOSSE: Das neue Sparmodell der Bahn


Die Bahn muss sparen. Grund: Der Sparstrumpf für S21 in Stuttgart hat so große Löcher, dass er bald leer ist. Was bleibt da der Bahn übrig als zu sparen. Auch wenn die Klimaanlagen ausfallen - gerade jetzt, wenn es besonders heiß ist. Normalerweise schenkt die Bahn kostenlose Getränke aus. Aber nicht am Freitag. 

So geschehen in einem IC von Berlin nach Essen. Kurz nach Hannover wurde es unerträglich heiß, die Fahrgäste fragten den Schaffner nach Getränken. Seine Antwort: "Freitags gibt es keine Getränke, da haben Sie Pech gehabt, wenn jemand einen Kreislaufkollaps hat, sagen Sie Bescheid, ich hole dann den Notarzt." Wie fürsorglich! Eben typisch Bahn! 

Oder der IC von Berlin nach Amsterdam. Da fiel die Klimaanlage aus. Getränke wurden auch nicht ausgegeben. Sondern der Schaffner schmiss seine Fahrgäste raus -  in einer kleinen holländischen Stadt. Und überließ sie ihrem Schicksal. Keine Betreuung. Die Bahn muss sparen. Und die Gewaltigen der Bahn finden das Handeln des Schaffners völlig in Ordnung: "Die Niederlande unterliegen nicht dem Hoheitsgebiet der Deutschen Bahn!" 

Alles klar? Wieso verhält sich die Bahn plötzlich so rüde gegenüber ihren Kunden - den Fahrgästen? Weil sie sparen muss! Auch an Fahrgästen! Oder gerade an Fahrgästen! Die Bahn legt gar keinen Wert mehr auf Fahrgäste. Die machen nur Ärger. Sie beschweren sich, wenn die Klimaanlagen den Geist aufgeben. Dabei sollten sie froh sein, wenn sie kostenlos ein Saunagefühl erleben dürfen! 

Nein, mit solchen anspruchvollen und verwöhnten Gästen will die Bahn nichts mehr zu tun haben! Außerdem muss die Bahn sparen. Eines Tages wird auch S21 zu Ende gebaut sein. Dieses Projekt wird etwas kleiner als geplant ausfallen. Es kursieren Gerüchte, dass die Züge viel kürzer sind - die Bahn muss sparen. Da passen nur noch eine Handvoll handverlesene Gäste rein.  

Und auch was die Antriebstechnik angeht, da muss auch gespart werden. Gerüchte besagen, dass da Hartz-IV-Bezieher eingespannt werden - im wahrsten Sinn des Wortes: Diese Arbeitssklaven werden auf Eisenbahndraisinen festgeschnallt und müssen die verkürzten Züge bewegen. Nach dem Hamburger Modell erhalten diese Hartz-IV-Sklaven keinen Lohn - auch keinen Mindestlohn - sie bekommen ja ihr Hartz IV! 

Wie gesagt, die Bahn muss sparen! Und damit sie den nächsten Gang an die Börse erfolgreich übersteht, spart sie jetzt schon an Fahrgästen ... 


Veröffentlicht am 19.04.2012 von Wise Guys

Übernommen von OverBlog

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