Donnerstag, 24. Juli 2014

GLOSSE: Wie der Häftling Uli H. die bayerische Justiz auf Trab hält ...


Da gab es im Bayernland einen schweren Betriebsunfall: Ein Prominenter hat sich bei der Steuerhinterziehung erwischen lassen. Er musste verurteilt werden. Zu einer Gefändnisstrafe. Der prominente Uli H. musste einrücken. In die Haftanstalt in Landsberg am Lech. Er sollte wie alle Häftlinge behandelt werden. 

Kurz vor dem Haftantritt ließ sich Uli H. bei einem bekannten Fußballarzt untersuchen. Diagnose: Hoher Blutdruck und Herzbeschwerden. Ja, das war natürlich ein Fall für das Krankenhaus. Auch in der Haftanstalt gibt es eine Krankenstation. Da verbrachte der Häftling seine Haft. Streng abgeschottet von den anderen Häftlingen. 

Und weil er krank geschrieben war, brauchte er auch nicht zu arbeiten. 

Und dann wurde Uli H. richtig schwer krank, er musste operiert werden. Angeblich ein Routineeingriff. Also wurde Uli H. verlegt - in eine Privatklinik am Starnberger See. Es soll ja Rechtsexperten geben, die finden das ungewöhnlich. Grund: Wenn eine Operation für das Gefängniskrankenhaus zu schwierig ist, dann wird der Häftling in eine öffentliche Klinik gebracht. Die Kosten übernimmt ja die Staatskasse. 

Wie ist das jetzt beim Häftling Uli H.? Wer bezahlt die Privatklinik? 

Großes Durcheinander in der bayerischen Justiz. Da soll sie peinlich darauf achten, dass es für Uli H. ja keinen Prominentenbonus gibt! Und dann so etwas. Also was machen? 

Der Häftling Uli H. muss sofort von der Privatklinik zurück ins Gefängnis transportiert werden - Anordnung vom bayerischen Justizministerium! Aber das geht nicht - er wird gerade operiert. Dann sofort nach der Operation. Das geht auch nicht! Er muss noch beobachtet werden. Dann wird verhandelt - zwischen Justizministerium und Privatklinik. Kompromiss: Sobald er aufgewacht ist, erfolgt der Rücktransport. So geschah es: Häftling Uli H. wurde noch leicht betäubt zurück auf die Krankenstation im Gefängnis gebracht ... 

Was passiert dann? Wenn die Operation erfolgreich war, dann dürfte er gesund sein. Dann müsste er die Krankenstation im Gefängnis verlassen. Ist er dann arbeitsfähig geschrieben? Muss er dann wie andere Häftlinge auch arbeiten? 

Ja, so ein prominenter Häftling beschäftigt viele Beamte! Und Rechtsanwälte. Es kursieren ja Gerüchte, dass wegen der sich häufenden Fälle von prominenten Häftlingen geplant ist, ein neues Gefängnis zu bauen - nur für Prominente. Streng abgeschottet von der Öffentlichkeit. Da bleiben die prominenten Häftlinge unter sich und müssen sich nicht mit dem gemeinen Volk abgeben. 

Sie dürfen auch den gehobenen Sportarten nachgehen - einen Golfplatz gibt es natürlich auch. Und wo soll dieses Gefängnis für Prominente gebaut werden? 

Psst! Das ist ein ganz großes Staatsgeheimnis! Das weiß nur das Heimatministerium in Nürnberg! Schließlich sollen sich auch prominente Häftlinge in Bayern besonders heimisch fühlen. 


Veröffentlicht am 22.07.2014 von Videos von tz.de

Übernommen von OverBlog

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