Immer wenn ich in der Gegend bin, wo eine Altbäuerin wohnt, schaue ich kurz vorbei. Ihr Sohn und sie haben schon lange das Vieh verkauft, weil sie das nicht mehr schafft. Es ist immer eine schöne Gelegenheit zum Plaudern. Ich mag alte Leute, manche rümpfen zwar die Nase, aber ich schätze die Lebenserfahrung und Menschenkenntnis der Alten. Das war schon in der Steppe so.
Einmal zeigte sie mir freudig einen Brief, da stand drin, dass sie 5.000 EUR gewonnen habe. "Wenn das stimmt, das wäre schön. Das gebe ich dann meiner Enkelin, sie ist schwanger, ich werde bald Uroma. Und die Jungen können das brauchen, ihr Mann ist ja noch vor Weihnachten gekündigt worden. So eine Gemeinheit, hätten die nicht bis nach Weihnachten warten können. Und als die Merkel im Fernsehen war, habe ich gleich ausgemacht. Die hat gut reden!" Dann fragte sie mich: "Meinst Du, das stimmt?"
"Hast Du denn an einem Preisausschreiben oder Gewinnspiel mitgemacht?", fragte ich. Sie verneinte. "Dann ist das bestimmt nur eine Masche, um Leute zu überreden, was zu kaufen, das viel zu teuer ist."
Zwei Wochen später war ich wieder bei ihr, da hatte sie wieder einen Brief bekommen. Da wurde gefragt, warum sie ihren Gewinn noch nicht abgeholt hat. Wenn sie jetzt nicht kommt, würde der Gewinn verfallen. Da sah ich mir den Brief genauer an. Da stand wirklich der Name der Altbäuerin unter "Gewinner" und unter dem Namen ganz klitzeklein, so dass es kaum zu lesen war, "nominiert". Ich zeigte ihr das, sie holte ihre Brille, da konnte sie es selbst lesen.
"Was soll das bedeuten?" fragte sie mich.
"Dass Du als Gewinner vorgesehen bist, aber Du hast nicht gewonnen. Es steht auch nicht dabei, wieviele Gewinner nominiert sind. Das ist bestimmt ein faules Ei", erklärte ich ihr.
"Aber da steht, dass sie mich kostenlos mit einem Bus zu der Verlosung bringen, die findet in einer Wirtschaft statt", wandte sie ein.
"Du, das ist bestimmt eine ganz blöde Kaffeefahrt", sagte ich ihr.
"Verlieren kann ich ja nichts, vielleicht habe ich doch gewonnen und wenn nicht, war ich mal woanders", meinte sie.
Heute vormittag hat sie mich angerufen: "Du hast Recht gehabt, das mit dem Gewinn war alles erstunken und erlogen. Die wollten mir irgendwelche Medikamente andrehen, einen halben Zentner voll, dafür hätte ich über 1.000 EUR zahlen sollen. Der freche Kerl war so was von aufdringlich!"
"Und dann?"
"Da stürmten plötzlich Polizisten in den Saal und nahmen den Verkäufer fest, der muss schon öfter so etwas gemacht haben", erzählte sie.
"Dann hast Du noch mal Glück gehabt", meinte ich, "das nächste Mal fällst Du bestimmt nicht mehr auf diese Bauernfängerei rein."
Das bestätigte sie. Und ich wunderte mich wieder einmal, wie leichtgläubig manche Menschen sind.
Einmal zeigte sie mir freudig einen Brief, da stand drin, dass sie 5.000 EUR gewonnen habe. "Wenn das stimmt, das wäre schön. Das gebe ich dann meiner Enkelin, sie ist schwanger, ich werde bald Uroma. Und die Jungen können das brauchen, ihr Mann ist ja noch vor Weihnachten gekündigt worden. So eine Gemeinheit, hätten die nicht bis nach Weihnachten warten können. Und als die Merkel im Fernsehen war, habe ich gleich ausgemacht. Die hat gut reden!" Dann fragte sie mich: "Meinst Du, das stimmt?"
"Hast Du denn an einem Preisausschreiben oder Gewinnspiel mitgemacht?", fragte ich. Sie verneinte. "Dann ist das bestimmt nur eine Masche, um Leute zu überreden, was zu kaufen, das viel zu teuer ist."
Zwei Wochen später war ich wieder bei ihr, da hatte sie wieder einen Brief bekommen. Da wurde gefragt, warum sie ihren Gewinn noch nicht abgeholt hat. Wenn sie jetzt nicht kommt, würde der Gewinn verfallen. Da sah ich mir den Brief genauer an. Da stand wirklich der Name der Altbäuerin unter "Gewinner" und unter dem Namen ganz klitzeklein, so dass es kaum zu lesen war, "nominiert". Ich zeigte ihr das, sie holte ihre Brille, da konnte sie es selbst lesen.
"Was soll das bedeuten?" fragte sie mich.
"Dass Du als Gewinner vorgesehen bist, aber Du hast nicht gewonnen. Es steht auch nicht dabei, wieviele Gewinner nominiert sind. Das ist bestimmt ein faules Ei", erklärte ich ihr.
"Aber da steht, dass sie mich kostenlos mit einem Bus zu der Verlosung bringen, die findet in einer Wirtschaft statt", wandte sie ein.
"Du, das ist bestimmt eine ganz blöde Kaffeefahrt", sagte ich ihr.
"Verlieren kann ich ja nichts, vielleicht habe ich doch gewonnen und wenn nicht, war ich mal woanders", meinte sie.
Heute vormittag hat sie mich angerufen: "Du hast Recht gehabt, das mit dem Gewinn war alles erstunken und erlogen. Die wollten mir irgendwelche Medikamente andrehen, einen halben Zentner voll, dafür hätte ich über 1.000 EUR zahlen sollen. Der freche Kerl war so was von aufdringlich!"
"Und dann?"
"Da stürmten plötzlich Polizisten in den Saal und nahmen den Verkäufer fest, der muss schon öfter so etwas gemacht haben", erzählte sie.
"Dann hast Du noch mal Glück gehabt", meinte ich, "das nächste Mal fällst Du bestimmt nicht mehr auf diese Bauernfängerei rein."
Das bestätigte sie. Und ich wunderte mich wieder einmal, wie leichtgläubig manche Menschen sind.
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