Ein Reporter darf einen Sprecher des Konzerns befragen, der für den Betrieb der sechs Unglücksreaktoren in Fukushima verantwortlich ist. Anlass ist ein weiterer Zwischenfall: radioaktiv verseuchtes Wasser ist aus einem Tank ausgetreten.
Reporter: Im März war das Kühlsystem für ein Abklingbecken ausgefallen - dreißig Stunden lang! Was war die Ursache?
Sprecher: Eine Ratte hatte ein Kabel angeknabbert, es gab einen Kurzschluss!
Reporter: Wieso dauerte es solange, bis die Ursache für den Kurzschluss gefunden und behoben wurde?
Sprecher: Gefunden haben unsere Arbeiter die Ursache sehr schnell. Aber wir mussten dann bei der Beschaffung von Ersatzteilen improvisieren.
Reporter: Wieso mussten Sie improvisieren?
Sprecher: Bedenken Sie, diese Reaktoren sind bereits über dreißig Jahre alt! Wenn irgendetwas defekt wird, müssen die Ersatzteile in mühsamer Handarbeit bereitgestellt werden. Vor allem im elektrischen Bereich!
Reporter: Sie meinen wohl den elektronischen Bereich?
Sprecher: Nein, den elektrischen Bereich. Anfangs der 1970-er Jahre gab es kaum Elektroniki. Und wenn, dann waren das alles individuell entwickelte Unikate, also Einzelstücke! Genau nach den Plänen von General Electric entwickelt und zusammengesetzt. Wir haben kaum noch Wissensträger über diese alte Technologie!
Reporter: Wenn es kaum noch Wissensträger über die eingesetzte Technologie mehr gibt, ist das nicht sehr gefährlich?
Sprecher: Japan ist eine Nation, die seine Alten sehr ehrt und verehrt. Deshalb gibt es noch hier und da alte Ingenieure und Techniker, die sich an den Einbau der Komponenten 1971 erinnern können. Wobei da immer häufiger Erinnerungslücken auftauchen.
Reporter: Aber Sie verfügen doch gewiss über detaillierte Beschreibungen und Handbücher?
Sprecher: Ja, es gibt sehr große Pläne - mehrere Quadratmeter groß - alles handgezeichnet! Darauf sind wir sehr stolz - eben die alte Kunst der japanischen Kalligraphie!
Reporter: Es gibt Gerüchte, dass radioaktives Wasser aus diesen Tanks geflossen sein soll. Stimmt das?
Sprecher: Es handelt sich um unterirdische Tanks, die im Erdreich eingegraben wurden. Deshalb kann da nichts austreten. Diese Tanks sind vollständig von Erdreich umgeben!
Reporter: Es sollen in unmittelbarer Nähe dieser Tanks hohe radioaktive Werte gemessen worden sein.
Sprecher: Hohe Werte gibt es nicht bei uns! Wir haben extra besondere Messinstrumente verteilt, die nur die letzte Ziffer des gemessenen Wertes anzeigen.
Reporter: Ja, aber! Um Himmels willen! Wieso das?
Sprecher: Wir wollen unsere Arbeiter nicht beunruhigen. Und auch nicht irritieren! Sie sollen nur ihrer Arbeit nachgehen.
Reporter: Und wenn die Arbeiter dann verstrahlt werden? Macht Ihnen das nichts aus?
Sprecher: Wieso sollte uns das etwas ausmachen? Wir setzen an den besonders prekären Stellen nur Wegwerfarbeiter ein!
Reporter: Wegwerfarbeiter?
Sprecher: Ja, darüber hat sogar das öffentlich-rechtliche Fernsehen in Deutschland berichtet.
Quelle: Japan und seine "Wegwerfarbeiter" - Der Lack ist ab!
Reporter: Macht es Ihnen nichts aus, wenn Menschen schwer verstrahlt werden?
Sprecher: Nein, es handelt sich doch nur um Minderjährige und oft um Obdachlose. Sie erhalten eine Gelegenheit, Japan zu dienen und sich zu opfern! Welch eine Ehre wird ihnen zuteil?! Und außerdem gibt es überall auf dieser Erde Nuklear-Nomaden - in allen Atomkraftwerken auf dieser Erde!
Quelle: Areva, Siemens und die Nuklear-Nomaden
Reporter: Haben Sie keine Bedenken, dass große Teile der Bevölkerung an Strahlenkrankheiten sterben?
Sprecher: Unsere Studien haben festgestellt, dass erst nach drei Generationen mit Folgen der Radioaktivität zu rechnen ist. Bei Lebewesen mit einer kurzen Lebensdauer einer Generation - beispielsweise Insekten - ist es anders. Da können wir schon jetzt Mutationen beobachten. Aber nicht bei Menschen! Wie gesagt, frühestens nach drei Generationen, also frühestens in neunzig Jahren!
Reporter: Es soll ja auch hochgiftiges Plutonium in die Atmossphäre gelangt sein? Um wieviel Plutonium handelt es sich?
Sprecher: Diese Frage lässt sich leicht beantworten: Wir haben sechs Reaktoren, in jedem lagerte 50 kg Plutonium. Also handelt es sich drei Doppelzentner Plutonium!
Reporter: Und diess gesamte Plutonium gelangte in die Atmossphäre?
Sprecher: Ja, und wurde über den gesamten Globus verteilt! Stellen Sie sich vor: Der iranische Präsident schickte uns sogar ein Telegramm, da bedankte er sich für diese Mengen Plutonium in der Atmosphäre. Wie wir eruieren konnten, schaltete der Iran alle seine Zentrifugen ab und spannte riesige Regenschirme auf - noch größer als die Rettungsschirme der Europäer. Wenn es regnet, bekommen so die Iraner genügend Plutonium! Da sehen Sie, was für ein Segen unsere Atomkraftwerke für andere Länder sind. Aber ich sehe, dass ich das Gespräch beenden muss. Ich hoffe, ich habe Sie vom Vorteil der Atomenergie überzeugt!
Veröffentlicht am 2013.04.08 von NTDTV
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