Dienstag, 27. Mai 2014

GLOSSE: Ein Dorf und ein Sketch von Loriot ...


Gestern Mittag wollte ich gerade eine kleine Runde mit Riffel und Murrli drehen, da wurde ich von zwei jüngeren Männern auf Fahrrädern angesprochen. Sie waren so seltsam vorsichtig, sie kamen aus Richtung Wolframs-Eschenbach. 

“Dürfen wir Sie vielleicht etwas fragen?”, erkundigte sich einer zaghaft. 

“Klar, worum geht`s denn?” 

“Eigentlich wollten wir den Minnesängerweg von Wolframs-Eschenbach nach Windsbach fahren. Wir sind dem Wegweiser gefolgt, und kommen schon wieder hier heraus … im Dorf konnten wir niemanden fragen. Können Sie uns vielleicht helfen?” 

Ich konnte, und die Radler fuhren erleichtert weiter. 

Tja, mit den Schildern ist das hier so eine Sache. Sie zeigen in die wunderlichsten Richtungen, und so mancher Radler oder Wandersmann wundert sich, warum er immer wieder im Dorf landet. 

Im Dorf jemanden nach dem Weg zu fragen, ist nicht ganz einfach. 
Prompt fiel mir die junge Pfarrerin wieder ein. Sie radelte auch durch dieses Dorf, mit ihrer Familie. Sie wollten uns an Pfingsten besuchen und Tiger, Miriam und Riffel kennen lernen. 

Es war herrliches Wetter, die Sonne schien, ein Tag zum Verlieben. 

Freudig radelten sie durch das Dorf - und sahen natürlich Leute im Garten. Was dann geschah, hat uns die Pfarrerin genau geschildert. 

“Frohe Pfingsten!”, jubelte sie den Dorfbewohnern fröhlich zu.
“Hmgrrrrrrrrrrr?!”  lautete die wenig ermutigende Antwort. Wahrscheinlich waren die Radler froh, dass sie nicht noch gebissen wurden. 

Wir fielen vor Lachen fast von der Bank, als die Pfarrerin das Knurren der Dorfbewohner mit grimmigem Blick und gefletschten Zähnen täuschend echt nachmachte. 

Vielleicht sollte man sich als Fremder besser erst gegen Tollwut impfen lassen? 

Oder spielt dieses Dorf einen Sketch von Loriot nach? 


Loriot: Gran ParadisoHochgeladen am 28.06.2009 von Blochin

Übernommen von OverBlog

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