Auf dem Kirchentag in München beten ein katholischer, ein evangelischer und ein orthodoxer Würdenträger gemeinsam. Ist das Ökumene?
Auch wenn über 10.000 sich beteiligten, die Geschichte hat einen sehr bitteren Wermutstropfen: diesem gemeinsamen Gottesdienst waren konfessionelle Gottesdienste vorausgegangen:
- eine Messe im Dom, zelebriert vom katholischen Erzbischof Reinhard Marx
- ein evangelischer Gottesdienst in der Markuskirche mit Landesbischof Johannes Friedrich
Da haben wir wieder die strikte Trennung zwischen katholisch und evangelisch.
Was ist daran ökumenisch? Wieso erinnern sich die Christen nicht an die Anfangs- und Frühzeit der urchristlichen Gemeinden? Da trafen sich die Mitglieder zu einem Mahl im wahrsten Sinne des Wortes. Da wurde gemeinsam gegessen und getrunken. Da brachte jeder etwas zum Essen mit. Und da es damals schon viele Arme gab, brachten die, die es sich leisten konnten, eben mehr mit, so dass alle satt wurden. Eine schöne Tradition.
Wieso gibt es diese Tradition nicht mehr? Stattdessen werden Keile zwischen die christlichen Kirchen getrieben, basierend auf unterschiedliche Auslegungen des Abendmahls. Ich frage mich, liebe Christen, worüber euer Gott sich freut: darüber, dass viele Menschen zusammen kommen und gemeinsam ihr Essen teilen, so dass jeder satt wird oder darüber, dass ihr eure von Menschen erdachten Interpretationen eines Abendmahls stur einhaltet?
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