Donnerstag, 27. Mai 2010

Das Ritual des Abramelin - Blog von Kiat Gorina

Heute abend kam eine Bekannte vorbei, ganz aufgeregt. "Ich habe ein Angebot gefunden, da versteigert jemand ein Zauberbuch von Abramelin. Soll ich mir das zulegen?"

"Was willst du denn damit anstellen?"

"Da sollen ganz mächtige Zaubersprüche drinstehen! Die möchte ich ausprobieren!"

"So so, die willst du ausprobieren. Warte mal, ich hole meinen Bären. Er hat sogar einen Nachdruck dieses Buches."

Sie war jetzt ganz aufgeregt, mein Bär kam mit diesem Buch und meinte: "Also, so toll sind diese Zaubersprüche nicht. Die im ersten Teil, die findest du auch im sechsten und siebten Buch Moses, also Altbekanntes."

"Aber, da soll noch mehr drinstehen."

"Ja, dass das auf eine Pergament-Handschrift von - warte mal - von 1387 zurückgehen soll. Aber eine Sprachanalyse hat bewiesen, dass der Text frühestens im 18. Jahrhundert entstanden ist."

"Dann ist das eine Fälschung?"

"Das habe ich nicht gesagt. Aber du solltest als Anfängerin die Finger davon lassen. Und gerade du schimpfst ja immer auf die Christen und ihren Gott. Warte mal. ich lese dir etwas vor:

"Willst du, daß dir Gott helffe, so mußt du an seiner Gnade nicht zweifflen, sondern ihme gänzlich vertrauen; du mußt ihne fürchten und waß er gebieth gehorsamb sein.

"Da gab es den Orden O.T.O., den Illuminaten-Orden, der hatte ja das Motto: Es gibt überhaupt keinen Gott, und Gott seid ihr selbst."

"Ja, das ist auch meine Meinung."

"Tja, und weißt du, wie es einem der Großmeister erging? Seine Frau und er führten diese Rituale durch und begingen Selbstmord ..."

"Und du meinst, wegen der Zaubersprüche?"

"Wer weiß? Jedenfalls, für Atheisten ist dieses Buch absolut nichts!"

"Dann leihst du mir dieses Buch nicht aus?"

Kopfschütteln.


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