Montag, 31. März 2014

GLOSSE: Das bayerische Stöhnen über Annette Schavan

In Bayern wird derzeit gestöhnt - ich meine nicht das Stöhnen in Bett und Pfühl, sondern in München. Ich meine auch nicht das Stöhnen der CSU, weil sie es wieder nicht geschafft hat, den Oberbürgermeister in München zu stellen. Ich meine das Stöhnen an der LMU - der Ludwig-Maximilians-Universität. 

Wieso wird da gestöhnt? Und warum? Und über wen? 

An der LMU gibt es ein erlauchtes Gremium - den Hochschulrat.  Und es gibt eine besondere Hochschulrätin - Annette Schavan. Ja, die frühere Forschungs- und Bildungsministerin, die ihren Doktortitel verloren hatte. Sie hat zwar geklagt, aber sie bekam ihren Doktortitel nicht wieder. Und andere Mitglieder dieses Gremiums sind pikiert: Sie sollen neben einer sitzen, die ihren Doktortitel verloren hat - weil ihre Doktorarbeit Plagiate enthält. 

Das ist ja auch verständlich: Wie sollen die Hochschulräte ihre Studenten für korrektes wissenschaftliches Arbeiten motivieren, wenn eine Hochschulrätin im Gremium sitzt, die es nicht so genau mit der wissenschaftlichen Arbeit genommen hat. Da kommen doch die Studenten auf dumme Gedanken: Wenn die Schavan geschummelt hat, dann darf ich das auch. 

Also soll Schavan als Hochschulrätin verschwinden. Aber das ist gar nicht so einfach! Wieso? Da muss ihr halt gekündigt werden. Wie wurde sie eigentlich Hochschulrätin? 

Sie wurde ernannt. Vom damaligen Kultusminister Heubisch. Dann muss der neue Kultusminister halt sie wieder absetzen oder die Ernennung zurücknehmen. Der Spaenle macht ja sonst seinem Namen alle Ehre, er hobelt weg, dass die Späne nur so fliegen. Wieso fliegt dann nicht die Schavan als Hochschulrätin? 

Das geht nicht! Eine Abbesetzung gibt es nicht im bayerischen Hochschulrecht! Was? Nun ja, daran dachte niemand. So eine Ernennung zum Hochschulrat - das ist lebenslänglich! Ach, genau wie bei den Bischöfen? Sogar der Papst konnte den Tebartz-van-Elst nicht feuern. Da musste erst ein Kündigungsschreiben mit Datum vom Oktober 2013 gefunden werden. Und dann konnte der Papst diese Kündigung akzeptieren - gnädigerweise. Und erst dann ist Tebartz-van-Elst seinen Job als Bischof los! 

Und zum Trost wurde bereits im Januar 2014 für den jetzigen Bischof a. D. ein 5-er BMW bestellt - in Sonderausführung! Bischof gönnt sich ja sonst nichts. 

Doch zurück zur Schavan. Heimlich hoffen die Hochschulräte, dass Schavan auch ihren Rücktritt erklärt - doch damit ist nicht zu rechnen. Als bekannt wurde, dass sie als Botschafterin am Heiligen Stuhl in Rom vorgesehen ist, gab sie bekannt: Ich bleibe Hochschulrätin! 

Ja, da bleibt nur noch die Suche. Wonach? Na, nach einem Rücktrittsschreiben der Schavan. Vieleicht hat sie vor einigen Monaten ein solches Rücktrittsschreiben verfasst - wie Tebartz-van-Elst ... 

Es ist ja bekannt, dass Schavan manchmal etwas vergisst:


Veröffentlicht am 25.02.2013 von clipcubede

Übernommen von OverBlog

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