Montag, 5. April 2010

Dummer, dümmer, am dümmsten! - Blog von Kiat Gorina

Heute nachmittag machte ich einen Krankenbesuch, zusammen mit Riffel. In einem Seniorenheim, da darf auch Riffel rein, sie ist als Streichelhund bekannt.

Dann musste Riffel mal, ich ging mit ihr raus. Als ich zurückkam, diskutierten zwei Frauen miteinander direkt vor dem Hauseingang. Ziemlich laut. Der Sohn einer der beiden Frauen war arbeitslos geworden, und erhielt jetzt etwas über 1.000 € Arbeitslosengeld I. Die eigene Mutter entrüstete sich: "Das ist doch viel zu viel! Der Lauser wohnt bei noch bei mir, und bekommt fürs Nichtstun 1.000 €. Da reichen doch 100 € auch!" Die andere Frau pflichtete ihr bei.

Da mustte ich mich einmischen: "Wieso soll das zu viel sein? Wenn er genug verdient hat, dann bekommt er 60 % vom Nettoleistungsgeld, wenn er keine Kinder hat. Und 67 %, wenn er Kinder hat. Schließlich hat er ja Beiträge zur Arbeitslosenversicherung eingezahlt, solange er gearbeitet hat. Und das bekommt er ja nicht auf Dauer, sondern je nachdem wie lange er gearbeitet hat."

"Das ist doch vielzuviel!"

"Wieso regen Sie sich auf, es geht doch um Ihren Sohn! Und wenn das Arbeitslosengeld für ihn ausläuft, dann fällt ihr Sohn in Hartz IV. Und da er bei Ihnen wohnt, erklärt die ARGE Sie und Ihren Sohn zur Bedarfsgemeinschaft. Und dann wird Ihr Gehalt und Ihr gesamtes Vermögen herangezogen, und wenn es zu hoch ist, dann erhält Ihr Sohn überhaupt nichts und liegt Ihnen auf der Tasche!"

"Echt? Aber das kann nicht sein! Das geht doch nicht!"

"Und ob das geht! Machen Sie sich mal schlau!"

"Das glaube ich nicht! Ich war mal bei einem Vortrag, da hat unser Landrat über Hartz IV erzählt. Das hörte sich ganz anders an."

"Jaja, diese Vortträge kenne ich, da war ich auch einmal dabei. Da ist einer aufgestanden und hat gesagt: Meine Frau schafft bei der ARGE, die erzählt was ganz anderes! Ich gehe jetzt, so einen Unsinn höre ich mir nicht länger an! Ich rate Ihnen wirklich, machen Sie sich schlau! Aber ich muss wieder rein."

Ich hörte noch, wie die andere Frau sagte: "Die hat ein Buch geschrieben über ihr Leben in der Mongolei. Ich glaube, das ist eine Kommunistin!"

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