Dienstag, 6. August 2013

GLOSSE: Die Angst des Chefarztes Klaus L. vor Mollaths Freunden

Da sitzt seit sieben Jahren ein offensichtlich Unschuldiger in der bayerischen Forensik - nennen wir ihn Gustl M. - er ist vielen Prominenten ein Dorn im Auge. Grund: Er verfügt über Insiderwissen. Über Wissen, wie schwarzes Geld in Richtung Schweiz verschoben wurde. Und diese Prominenten hatten Angst: Der Gustl M. könne sein Insiderwissen zu Geld machen. Also wurde er verurteilt.

Nicht wegen angeblicher Sachbeschädigung, auch nicht wegen Körperverletzung! Wäre er dafür verurteilt worden, dann hätte er seine Strafe abgesessen. Also musste er weggesperrt werden - in die bayerische Forensik. Einigen ging es in der Forensik gar nicht schlecht. So einem Mann, der im Wahn drei Menschen umbrachte. Er durfte in der Ansbacher Forensik sündteuere Modellautos bauen. Ein findiger Gerichtsarzt hatte dafür extra eine neue Therapieform erfunden - die Therapiemodellwerkstatt. 

Und extra eine Firma, um diese Modellautos zu versteigern. Er hatte auch eine geschäftstüchtige Frau, sie kümmerte sich um die Abrechnungen. Heute ist sie Sozialministerin! Wie das passt! Und ihr Mann ist besonders findig: Er reichte einen Text ein - mit nur zehn Seiten. Als Dissertation! Und er bekam dafür den begehrten Doktortitel!

Solche Karrieren sind nicht in allen Bundesländern möglich. Das gibt es nur in Bayern! Da regiert seit 56 Jahren die CSU, der Filz quillt aus allen Ecken! Da arbeiten gerade im forensischen Sektor Justiz und Gutachterunwesen Hand in Hand! Schließlich müssen die wenigen Prominenten vor einem Gustl. M. geschützt werden!

Auch ein Chefarzt - nennen wir ihn Klaus L. - ist der Meinung, dass der Gustl M. weiterhin in der Forensik bleiben muss. Auf jeden Fall, bis der letzte Prominente unter den damaligen Schwarzgeldverschiebern verstorben ist. Mindestens!

Dieser Chefarzt Klaus L. ist auch ein findiger Mensch: Er kann sogar Gutachten über Patienten erstellen, ohne mit ihnen sprechen zu müssen! Zum Beispiel über den Gustl M. Und sein Gutachten fiel so detailliert aus, dass die Richter gar nicht anders konnten, als den Gustl M. in die Forensik wegzuschließen. Und dieser Chefarzt setzte sich ein, dass dieser Gustl M. in seine Klinik verlegt wurde. Schließlich kannte Klaus L. den Gustl, aus seinem eigenen Ferngutachten.

Aber in letzter Zeit hat es Klaus L. sehr schwer. Grund: Dieser Gustl M. hat immer noch Freunde, die setzen sich für ihn ein. Ja, sie fordern: 



Immer mehr Menschen unterschreiben! Ja, angeblich schreiben sie dem Klaus L. Drohbriefe und drohen ihm böse Sachen an! Dabei ist doch dieser Klaus L. so zart besaitet, ja er war so zart besaitet, dass er sich nicht zumuten konnte, mit seinem Patienten persönlich zu sprechen. Aus der Not heraus musste er ein Ferngutachten erstellen.

Was blieb dem Klaus L. anderes übrig, als zu versuchen, seinen Patienten Gustl M. nach Ansbach wegzuschieben. Sollen sich die Ansbacher mit ihm und seinen bösen Freunden herumärgern! Die Ansbacher haben sogar einen Werner S. überstanden, der in nur einem Jahr Millionen von Schulden angehäuft hatte. Ja, zu diesen Ansbachern passt der Gustl M.

Aber diese Verlegung ging schief. Und der Gustl M. "lebt" immer noch in der Klinik des Klaus L. Und der Gustl M. bekommt immer mehr Freunde, die seine Freilassung fordern. Das geht sogar so weit, dass der Ministerpräsident und der Bundespräsident aushandeln, wer von ihnen einen Gnadenakt erlässt, damit der Gustl M. endlich frei wird! Zur Zeit diskutieren die beiden darüber, wie sie zu einem Ergebnis kommen wollen. Bayerns Ministerpräsident schlug ein Duell vor - im Fingerhakeln. 

Der Bundespräsident aber hält nichts davon! Aber die Zeit drängt: Bald sind Wahlen! Und wenn der Gustl M. immer mehr Freunde gewinnt, das ist schlecht für die Schwarzen!

Und einige von Gustls Freunden sind gar Piraten. Da gibt es einen - nennen wir ihn Martin H. - der jagt Plagiatoren. Er und seine Leute waren in der Vergangenheit sehr erfolgreich.

Dem Chefarzt Klaus L. schlottern schon die Knie - uas Angst! Vor diesen Piraten! Die haben doch glatt seine Doktorarbeit gelesen. Nicht nur den überlangen Titel. Der ist so lang geraten. Das war pure Absicht: Wer diesen langen Titel sieht, der verliert doch ganz bestimmt die Lust, die Doktorarbeit zu lesen. Aber diese Piraten haben Erfahrung: Sie wissen: Je länger der Titel einer Doktorarbeit, umso fragwürdiger die Arbeit:


Leipziger, Klaus: 
Forensische Psychiatrie am Bezirkskrankenhaus Bayreuth. Beschreibung und Untersuchung der Rahmenbedingungen, Konzepte und Behandlungsergebnisse bei nach § 63 Strafgesetzbuch im Maßregelvollzug untergebrachten Patienten im Bezirkskrankenhaus Bayreuth, unter besonderer Berücksichtigung der Gruppe Sexualstraftäter. 
Regensburg, 2000

Also, wer bei einem solchen Titel nicht gleich aufgibt! Der Pirat Martin H. und seine Leute gaben nicht auf, sie fanden Stellen, die nach Plagiaten riechen:

Quelle: PolitPlag Free-Gustl-Molath

Da ist doch verständlich, dass Klaus L. von Angst ergriffen wird - Angst vor Mollaths Freunden! Der Chefarzt überlegt: Dann kommt ihm eine Idee: Auch diese Piraten stellen eine Gefahr dar - für den bayerischen Frei- und Rechtsstaat! Da hilft nur die Methode Mollath - wegsperren in die Forensik. Klaus L. überprüft schon gar, welche Räumlichkeiten für eine neu zu schaffende piratische Forensik in Frage kommen.

Und ein Ferngutachten ist leicht erstellt, da braucht er nur auf frühere Gutachten zu verweisen. Früher hieß es, der zu Untersuchende bildet sich ein, dass es Schwarzgeldgeschäfte gibt. Und die Richter haben gelacht!

Jetzt wird es heißen: Diese Piraten bilden sich ein, dass ein Chefarzt Klaus L. in seiner Doktorarbeit abgeschrieben hat! Da werden die Richter erst lachen. Ihr Urteil ist klar: Ab in die Forensik!

Aber eins ist sicher: Es kommt die Zeit, dass einigen Leuten das Lachen gründlich vergehen wird.


Gustl Mollath Prof Leipziger unter Plagiatsverdacht
Veröffentlicht am 03.08.2013 von Verfassung1871

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