Sonntag, 23. Februar 2014

GLOSSE: Limburger Kartenspieler - Franz-Peter schiebt dem Kaspar den Schwarzen Peter zu

Der arme Franz-Peter - er sagt ja selbst von sich, er sei der beliebteste Bischof Deutschlands. Grund: So oft wie er stand keiner in den Zeitungen. Und so viele Gläubige sprachen und sprechen über ihn. Das soll ihm erst mal einer nachmachen. Aber trotzdem wird es eng für ihn. Ach, hätte er bloß nicht auf seinen Berater gehört! 

Ja, der Kaspar ist schuld! So ein Quatsch, es muss heißen: Der Kasper ist an allem schuld! Das ist auch Quatsch: Wenn schon, dann muss es heißen: Die Kasper! Ach, das ist auch Quatsch, seit wann ist der Kasper eine Frau? Das Kasperl-Theater ist eine von Männern dominierte Domäne. Frauen werden nur zum Verprügeln gebraucht.

Was hat denn die Kasper mit dem Kasperle-Theater zu tun? Eines muss betont werden: Katharina Kasper wurde selig gesprochen, bisher die einzige Frau, der diese Würde zugesprochen wurde. Sie hat den Orden der "Armen Dienstmägde Jesu" gegründet - der ist besonders in Indien aktiv! 

Na und? Wieso soll diese Kasper schuld sein? Naja, in gewissem Sinne schon. Grund: Einer ihrer Nachfahren, eben der Kaspar, der flog schon immer gern nach Indien - zu den Ordensniederlassungen. Und damit es ihm nicht langweilig wurde, nahm er einen Begleiter mit - den Franz-Peter. Und jetzt ist der Franz-Peter sauer auf den Kaspar. Das kam so: 

Der Kaspar war ein Vielflieger, er sammelte Meilen über Meilen und landete in der First Class. Da konnte der arme Franz-Peter nicht mithalten. Und das kam irgendwie raus. Und er musste zwei Meineide leisten. Aber das konnte die Kirche für ihn abbiegen - sie musste nur 20.000 Euronen zahlen. Das haben die Gläubigen doch gewiss gerne gespendet, um den Franz-Peter vor dem Gefängnis zu bewahren. 

Für Franz-Peter ist es jetzt klar, wie Schuppen fällt es ihm von den Augen: Dieser Kaspar ist immer schuld, nicht der Gärtner! Der Kaspar ist an allem schuld!

Ach hätte ich doch nur auf meine inneren Schwingungen gehört! Zetert Franz-Peter mit sich selbst. Der Kaspar war auch 30 Jahre lang Direktor des St. Vincenzstiftes. Und da gab es ja so hässliche Missbrauchgeschichten. Und der Kaspar sorgte angeblich dafür, dass nicht alles aufgeklärt wurde. 

Die Öffentlichkeit muss ja nicht alles erfahren, auch nicht, dass der Kaspar ein Kunstliebhaber ist. Sein kleines Häuschen ist ganz voll damit. Deshalb musste Franz-Peter Paroli bieten - mit seinem neu erbauten Dienstsitz! Der musste schon etwas hergeben, ein Bischof wie er darf doch nicht in einem Häuschen im Stil der St. Georgswerkstiftung residieren. 

Überhaupt diese Stiftung, die war doch längst vergessen. Aber da lagerten noch Millionen! Eigentlich waren die für Familien mit vielen Kindern vorgesehen. Der Kaspar flüsterte: Kinderreiche Familien gibt es doch nicht mehr, seit der Pille! Da kannst du die Stiftung auflösen! Und so geschah es. 

Jetzt schaut Franz-Peter wieder frohgemut aus der Wäsche. Sollte er zu den Baukosten befragt werden, dann antwortet er: Der Kaspar ist an allem schuld! 


Veröffentlicht am 22.02.2014 von Mac Gyver

Übernommen von OverBlog

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