Dienstag, 4. September 2012

SMS-Moderatorin - Blog von Kiat Gorina


Da kam ich aus dem Staunen nicht heraus: Eine junge Frau kam zu mir, sie wüsste nicht mehr weiter. Sie habe einen Vertrag als SMS-Moderatorin. 

Was ist das denn? Nach einigem Herumgedruckse stellte sich heraus, dass sie SMS-Nachrichten beantwortet. Wozu soll das gut sein? Also, da gibt es Anzeigen für Männer, die eine Partnerin suchen. Sie sollen dann eine sündteuere SMS schreiben. Diese SMS geht aber nicht an die gewünschte Partnerin, sondern an eine SMS-Moderatorin. Die soll diese SMS beantworten. Dafür bekommt sie ein bisschen was ab von den "Gebühren". 

Sie soll den armen Kerl dazu bringen, möglichst viele SMS zu schreiben. Ein Treffen mit dem Mann ist nicht vorgesehen. Also, eine ziemlich gemeine Sache, finde ich. Was also war das Problem dieser Frau? Gewissensbisse? Nicht die Bohne! "Er braucht ja nicht zu antworten", meinte sie schnippisch. 

Ihr Problem war, dass sie aus dem "Vertrag" nicht raus kam. Sie sollte nämlich zwölf Stunden täglich empfangsbereit sein. Ich wollte dann den Vertrag sehen. Gab es aber nicht. Sie hätten den "Vertrag" nur am Telefon abgeschlossen. Wie ihr Auftraggeber denn heißt?  

Sie kannte nur einen Vornamen und eine Handynummer.  

Ich glaubte, mich tritt ein Pferd! Ja und sie hätte ihm gekündigt! Ich fragte: "Schriftlich?" Sie (mit großen Augen): "Ich weiß doch seine Adresse nicht! Ich hab ihm eine SMS geschickt". 

Naja, ich glaube auch nicht, dass ein Auftraggeber so blöd ist, diese Verarsche schriftlich festzulegen. Ich finde so etwas zum Kotzen! Und dann eine hochtrabende Bezeichnung für eine solche Tätigkeit: SMS-Moderatorin! 

Einen Fall einer anderen Art von Abzocke mit SMS wird hier geschildert:
Hochgeladen von davidluetgenhorst am 08.05.2011

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