Montag, 10. September 2012

Maulesel Marian: Wo ist Tiger? - Blog von Kiat Gorina


Der kleine Knopfi vermisst seinen großen Freund Tiger immer noch. Jetzt ist es schon drei Monate her, dass der arme Tiger vergiftet wurde. Und Marian ist verdammt traurig!

Mit den Katzen kann er nicht sonderlich viel anfangen. Seit er Wähli in den Schwanz gebissen  und der ihm eine geschmiert hatte, kann er den Samtpfoten nichts mehr abgewinnen. 

Außer beobachten. Das sieht schon gut aus: erst ist der Kleine eifrig am Fressen. Dann klappen beide Ohren nach vorn und er bekommt sozusagen Stielaugen, frisst aber weiter. Wenigstens tut er so als ob. Dabei nähert er sich in zierlichen Trppelschrittchen dem Zaun. 
Was steckt denn nun im hohen Gras? Ein Reh, ein Hase oder ein fremdes Katzentier? 

Da - Marian springt los, die Ohren platt an den Kopf geklappt und das Maul drohend aufgerissen! Kurz vor dem Zaun bremst er ab, und seine Zähne schlagen mit einem lauten Knall aufeinander! Aha! Was da jetzt entsetzt die Flucht ergreift, war eine fremde Katze aus dem Dorf. 

Wild oder unsere Katzen beobachtet er nämlich aufmerksam und schaut ihnen lange hinterher. Nur bei Fremden spielt er "Schnappschildkröte". 

Mit Riffel versteht er sich jetzt auch besser. Aber so eine enge Freundschaft, wie Miriam und Tiger mit ihr hatten, wird es wohl nie geben. Dafür ist der Knopfi zu unberechenbar und Riffel schon etwas zu alt. Sie kann nicht mehr schnell genug ausweichen, wenn der seinen Rappel kriegt. 

Und heute dachte der arme Kerl wohl, dass Tiger zurückgekehrt ist. Das kam so: Tiger hatte an seinem Halfter nämlich ein kleines Glöckchen. Wenn er sich bewegte, bimmelte es leise. Diese Bimmel trug er aus gutem Grund. Ab und zu sprang er nämlich über den Koppelzaun (der ist 1,4 m hoch!), um draußen weiter zu fressen. Bekanntlich ist ja das Gras auf der anderen Seite des Zaunes immer grüner und saftiger. Wenn es auf der Koppel nicht mehr bimmelte, musste ich schauen, wo Tiger abgeblieben war. 

Heute habe ich mich aufgerafft,  Tigers Halfter zu waschen. Ich holte es aus dem Stall, dabei bimmelte sein Glöckchen leise. 
Knopfi riss alarmiert den Kopf hoch, ließ seinen Begrüßungsjodler erschallen und galoppierte zum Tor: "Tiger? Wo bist du denn?" Hoffnungsvoll schaute er über den ganzen Hof. Den Anblick seiner tief enttäuschten Augen werde ich wohl nie mehr vergessen. 


Hochgeladen von KiatGorina1 am 05.01.2011

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