Erinnern wir uns: 2005 wurden 50 % der Reste von Hertie an eine britische Heuschrecke verkauft: Dawnay Day Group. Und dann begann das übliche Heuschrecken-Spielchen: Die Miete für die Kaufhäuser wurde gewaltig erhöht.
Bisher war in der Branche 5 % des Umsatzes üblich. Aber die Heuschrecke aus London erhöhte die Miete auf 20 % des Umsatzes. Das ging nicht lange gut: 2009 meldete die britische Heuschrecke Konkurs an. Und seitdem stehen die meisten früheren Hertie-Kaufhäuser leer - dem Vandalismus preisgegeben!
Die Gemeinden schauen oft in die Röhre. Das Geflecht von Eigentümern ist schwer zu durchschauen. Das wissen die Eigentümer - sie zahlen den Gemeinden keine Grundsteuern. Bis die Gemeinden dann zur Tat schreiten und die ausstehenden Grundsteuern über eine Zwangsversteigerung der Immobilien reinholen wollten.
Dann urplötzlich wurden die Grundsteuern beglichen. Unklar ist die Schar der Ansprechpartner: da gibt es einen Insolvenzverwalter in den Niederlanden, den Haupteigentümer Dawney Day Group in London, dann eine wandelnde Schar neuer Eigentümer und die Deutsche Bank mischt auch noch mit - als "Grundpfand-Gläubigerin".
Wie es ausschaut, will die Mehrheit der Eigentümer die früheren Hertie-Häuser verkommen lassen, bis sie baufällig sind. Diese Heuschrecken und Co. sind nur an den Grundstücksflächen interessiert. Also lassen sie die Gebäude verfallen. Hier zeigt sich wieder das brutale Gesicht eines neoliberalen Raubtierkapitalismus!
Andererseits gilt in Deutschland das Grundgesetz: Im Artikel 14 Absatz 2 steht eindeutig: "Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen."
Und wenn der derzeitige Eigentümer - eine Londoner Heuschrecke - die früheren Hertie-Häuser verfallen lässt, dann dient das wohl kaum dem Wohle der Allgemeinheit! Was bedeutet das dann? Die Hertie-Immobilien müssen enteignet werden!
Quellen:
- Südkurier Lösungssuche für Hertie-Gebäude
- WELT ONLINE Eigentümer lassen Hertie-Kaufhäuser verfallen
Veröffentlicht am 10.03.2012 von zwergpalme99
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