Sonntag, 19. August 2012

Spionage und Code-Brecher und der Turmbau zu Babel - Blog von Kiat Gorina

Da beglückte uns WELT ONLINE mit einem Artikel über die USA, die angeblich in der Wüste von Utah vom Geheimdienst CIA ein riesiges Spionagezentrum errichten. Da sollen dann die allergrößten Computer stehen und auch die allerschnellsten. 

Diese Computer sollen dann in der Lage sein, alle verschlüsselten Nachrichten auf dieser Erde zu knacken. Über diesen Gigantismus kann ich nur den Kopf schütteln. Grund: Was nützt eine brutale Codebrecher-Methode, wenn es immer noch das unlösbare Problem der "verdeckten Kanäle" und der Steganographie gibt. 
Quelle: WELT ONLINE So gründlich werden wir in Zukunft ausspioniert 

Leider geht der Artikel der WELT darauf nicht ein. Einer der ersten der Menschheit bekannt gewordener Fall von Steganographie war der, dass ein Römer seinen Sklaven den Kopf rasieren und eine Nachricht tätowieren ließ. Dann wartete er, bis die Haare nachgewachsen waren und schickte seinen Sklaven zum Empfänger, der nur noch seinen neuen Sklaven rasieren musste, um die "geheime" Nachricht zu lesen. So einfach diese Methode ist, sie ist für Außenstehende kaum zu entschlüsseln. 

Noch wirksamer sind die sogenannten "versteckten" Kanäle. Da werden in einem Computersystem für den Betrieb unbedingt notwendige Aktionen für die Übermittlung von Geheiminformationen "missbraucht" resp. zweckentfremdet.  

Ein einfaches Beispiel: Nehmen wir eine Datei auf einem Computer, die für den laufenden Betrieb des PCs ständig gebraucht wird - beispielsweie die PAGINGAREA, auf die Seiten des Arbeitsspeichers abgelegt und wieder geladen werden. Wenn nun die Geheiminformationen im Rhytmus der Dateizugriffe "versteckt" sind - wie soll dann ein Außenstehender das erkennen? Er hat keine Chance - da mag sein Rechner noch so mächtig sein. 

Also kann ich über diesen Wahn, mit riesigen Computern jede Nachricht entschlüsseln zu können, nur schmunzeln.
Und dann scheinen diese Leute, die sich den Kopf darüber zerbrechen, zu ignorieren, dass es neben dem aktuellen Internet mittlerweile viele Parallel-Internets gibt, von den die Geheimdienste dieser Erde keine Ahnung zu haben scheinen und wohl auch nie eine haben werden. 

Und das ist gut so! Wenn da der Autor des Artikels der WELT vom "schlüsselfertigen totalitären Staat" schwadroniert, dann werden die Macher eines solchen Staates erkennen müssen, dass sie kryptographisch gesehen vor einem Scherbenhaufen stehen. 

Dazu fällt mir eine Geschichte aus der Bibel der Juden und Christen und auch der Muslime ein: der Turmbau zu Babel. Und die alte Volksweisheit: "Hochmut kommt vor den Fall!"


Veröffentlicht am 23.03.2012 von realterm01


Hochgeladen von LegoBibel am 27.04.2010

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