Erinnern wir uns, da hatte ich geschrieben: Innenminister Friedrich hält nichts von Transparenz. Es ging darum, dass das Bundesinnenministerium sich strikt geweigert hatte, die Vorgaben für die Sportler zu veröffentlichen.
Erst als die "Westdeutsche Allgemeine Zeitung" beim Verwaltungsgericht klagte und gewann, wurden diese Medaillenvorgaben veröffentlicht - und wie wir sehen, wurden diese Vorgaben bei weitem nicht erreicht.
Mich erinnert dies an die Zeiten im Kommunismus - die ich erleben durfte. Wer mein Buch kennt, da trieben diese Planvorgaben seltsame Blüten. Bei einer Fabrik, die Glühlampen herstellte, wurde das Plansoll so festgesetzt, indem die Wattzahlen aller produzierten Glühlampen aufaddiert wurden.
Was war die Folge? Es wurden nur Glühlampen produziert mit sehr hohen Wattzahlen. Am Ende wurden nur noch 1000-Watt-Glühlampen hergestellt. Die Fabrik hatte dann zwar das Plansoll weit überschritten - nur brauchte niemand 1.000-Watt-Lampen, sie waren umsonst hergestellt worden.
Zurück zur Sportförderung in Deutschland: Die Fördergelder fließen auf Grund der Medaillenvorgaben. Also werden von den Verbänden diese Vorgaben nach oben getrieben, da es dann mehr Geld gibt.
Hier zeigt sich wieder einmal, wozu Funktionäre "fähig" sind. Wahrscheinlich wurden in den seltensten Fällen die Sportler selbst gefragt.
Und die Funktionäre schweben in irrealen Phantasiewelten! Dies scheint eine Art Volkskrankheit der "Eliten" zu sein, wie ich in meinem Artikel über "akademische Ghostwriter" darlegte: Dieses System ist krank bis auf die Knochen.
Quelle: SPIEGEL ONLINE Deutsches Team verfehlt Medaillenvorgabe deutlich
Veröffentlicht am 09.08.2012 von ARD
Wie sehr diese Funktionäre bis hin zum Bundesinnenminister im Fall Nadja Drygalla versagt haben, zeigt auch ZAPP auf:
Veröffentlicht am 10.08.2012 von ARD
Aber lassen wir doch Nadja Drygalla selbst zu Wort kommen - in ihrem Intervie mit dpa:
Quelle: tagesschau.de dpa-Interview mit Ruderin Drygalla im Wortlaut
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