Donnerstag, 30. Mai 2013

CSU - die Keimzelle des wahren Familienbetriebs - Verwandtenaffäre

Da spricht die Abendzeitung vom Kartell der Abzocker! Wen meint sie bloß damit. Gemeint sind die Abgeordneten im bayerischen Landtag. Früher, da war es in Bayern üblich, dass auch Landtagsabgeordnete ihre engsten Verwandten beschäftigten. Die CSU fördert und förderte immer die Familienbetriebe.

Also wurden die Ehefrau oder die Kinder eingestellt und im jeweiligen Wahlkreisbüro gab es einen Familienbetrieb. Das ging gut bis zum Jahr 2000. Da mussten die Abgeordneten beschließen, dass künftig keine Verwandten ersten Grades beschäftigt und mit Steuermitteln bezahlt werden dürfen. Was machten da manche Abgeordnete? Schnell wurde noch eingestellt! Wie bei den Last-Minute-Angeboten wurden noch Steuer-Schnäppchen ergattert!

Denn die Abgeordneten wollten beschließen, dass bald keine engsten Verwandten mehr beschäftigt werden dürfen. Und für bereits bestehende Familienbetriebe in den Wahlkreisbüros gab es eine Ausnahmeregelung. Keine Übergangszeit, sondern eine Duldung bis zum Sankt Nimmerleinstag!

Da hatte der Georg Winter beispielsweise ein Problem: Woher engste Verwandte nehmen? Seine beiden Buben waren erst dreizehn und vierzehn Jahre alt. Macht nichts, sagte sich der Winter Georg, die Buben kümmern sich um die Computer im Wahlkreisbüro, dafür bekommen sie ein bisschen Taschengeld.

Und wer zalt? Der Vater? Nein, die Kasse des Landtagsamtes - aus Steuernmitteln. Und im Laufe der Jahre läpperte sich das Taschengeld auf 90.000 Euronen - für beide Buben. Und es hätte sich noch weiter geläppert, wenn diese ganze Sache nicht aufgeflogen wäre. Die Ertappten mussten alle Gehälter für ihre Verwandten zurückzahlen. Da waren schon dicke Brocken darunter.

Der Helmut Brunner - heute Landwirtschaftsminister - beschäftigte seine Frau und seine beiden Töchter! Wirklich ein reiner Familienbetrieb. Und was machten die Frauen? Ganz wichtige Aufgaben, so das Schreiben von Glückwunschkarten! Das muss den Steuerzahlern schon einige hundert Euronen im Monat wert sein!

Der Brunner Helmut scheint also ein richtiger Frauenfreund zu sein. Wirklich? Als es um die Josefa Schmid ging, die es gewagt hatte, auch für das Amt des Landrates in Regen zu kandidieren, da führte er sich auf wie ein Frauenhasser: Er sorgte dafür, dass die Josefa Schmid von allen CSU-Ämtern enthoben wurde. 

Aber seine Frau und seine Töchter auf Kosten der Steuerzahler beschäftigen - naja, das ist ja etwas ganz anderes.

Quelle: CSU "bestraft" Josefa Schmid - Nein, CSU bestraft sich selbst: Ja, richtig gelesen! Josefa Schmid ist ab sofort nicht mehr Vorstandsmitglied der Frauen-Union Regen und auch nicht mehr Schriftführerin des CSU Kreisverbandes! Was hat denn Josefa Schmid Schlimmes angestellt?

Nichts! Aber auch nichts! Einmal hat sie für das Bürgermeisteramt in Kollnburg kandidiert und wurde gewählt. Was kann sie dafür, dass der Gegenkandidat nicht gewählt wurde?

Und dann gab es vorzeitig eine Landratswahl - der bisherige Landrat wählte den Freitod - vermutlich wegen hoher Schulden. Josefa Schmid wollte kandidieren - als Landrätin. Aber die CSU-Männer waren dagegen. Also gründete Josefa Schmid eine eigene Bewegung - "Aufbruch Regen" - und erhielt fast zehn Prozent der Stimmen - als Einzelkämpferin.

Aber nicht nur der Brunner Helmut sitzt in der Staatsregierung, sondern auch noch zwei Staatssekretäre. Eigentlich müssten sie zurücktreten. Aber dann müsste noch kurz vor den Wahlen im Herbst das Kabinett umgebildet werden. Und das will keiner von der CSU!

Das Gebrummel an den Stammtischen ist nicht zu überhören. Was macht da die hohe Politik? Eine Umfrage! Und die "bestätigt", dass das Ansehen der CSU nicht gesunken ist. Die Mehrheit ist ihr sicher. Da frage ich mich, wen hat Forsa gefragt? In meinem Bekanntenkreis wird nur geschimpft über diese Absahner. Aber die wurden für die Umfrage wohl nicht gefragt. 

Quellen

  1. Abendzeitung Das Kartell der Abzocker: Während Stamm mauerte, outeten die Medien drei Regierungsmitglieder: Innenstaatssekretär Gerhard Eck, Kultusstaatssekretär Bernd Sibler und Landwirtschaftsminister Helmut Brunner – sie alle stellten noch Angehörige ein, als eine Gesetzesänderung schon diskutiert wurde.
  2. Abendzeitung Fall Eck: Seehofer als Richter - frei von jeder Schuld: Während der Innenstaatssekretär seine Ehefrau Lissy, die in Unterfranken gerne seine Statthalterin gibt, als Büro-Hilfe beim Landtag abrechnete, leitet sie als Geschäftsführerin die Firma Steigerwald-Bau. Laut Handelsregister war sie alleinige Eigentümerin. 2007 hatte die Firma in ihrer Bilanz ein Geschäftsvolumen von 670 843,84 Euro. Unternehmerin einerseits und Büro-Hilfe auf Steuerzahlerkosten andererseits – wie das zusammenpasst, will Eck nicht aufklären. Das sei „privat“, ließ er der AZ mitteilen. Und Seehofer interessiert es offensichtlich nicht.

Da haben wir wieder die alte Ausrede: Das ist alles privat, das geht die Wähler nichts an! Ob sich da die Familie Eck nicht täuscht?! Was die Wählerinnen und Wähler von dieser Last-Minute-Mentalität halten, dass solche Abgeordnete auf den letzten Drücker noch schnell ihre Verwandten einstellten, um eine neue Bestimmung zu unterlaufen, das wird die Landtagswahl im September 2013 zeigen. 

Hoffentlich schlachten das die Piraten und andere für ihren Straßenwahlkampf richtig aus! Solche Abgeordnete und solch eine Partei hat es nicht anders verdient!


Veröffentlicht am 29.05.2013 von TVBayernTV

Übernommen von Over-Blog

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