Montag, 29. April 2013

GLOSSE: Schüttel-Schorsch hat ausgeschüttelt - Blog von Kiat Gorina


Die CSU hat in diesem Wahljahr einfach nur Pech: Eine Pechsträhne jagt die andere. Erst das Disaster mit dem Hoeneß und seinen am Finanzamt vorbeigeschleusten Millionen in der Schweiz. Und dann das Verhalten von über sechzehn CSU-Abgeordneten, die die Förderung von Familienbetrieben offensichtlich falsch verstanden haben. Allen voran der Schüttel-Schorsch.

Der hatte diesen Spitznamen, weil er so gerne Hände schüttelte. Und er hat wohl auch die Paragraphen geschüttelt. Und heraus kam ein Werksvertrag für seine Frau, sie war als Sekretärin tätig. Anfangs wollte der Schüttelschorsch nicht einsehen, was er da falsch gemacht haben soll. Seine Frau erhielt ein Sekretärinnengehalt von 5.500 Euronen - ohne Mehrwertsteuer. Weil seine Frau ein Büro betreibt und angemeldet hat. 

Aber das war halt ein Familienbetrieb. Und die CSU setzt sich ja ganz besonders für Familienbetriebe ein! Also schüttelte der Schüttelschorsch erst mal seinen Kopf: Rücktritt als Fraktionsvorsitzender? Nein! Wieso? Aber der Druck wurde täglich stärker. Also trat der Schüttel-Schorsch zurück. Aber er ist sich keiner Schuld bewusst: Nach wie vor bin ich der festen Überzeugung, dass ich mich immer rechtlich und politisch korrekt verhalten habe. 

Und er setzt noch einen drauf: Die öffentliche Diskussion bindet mich aber in einem Umfang, der mir nicht mehr erlaubt, meine Arbeit an der Spitze der CSU-Fraktion so zu erfüllen, wie ich das selbst von mir erwarte.

Das ist ja rührend!

Quelle: Handelsblatt CSU-Fraktionschef Schmid tritt zurück

Und rührend ist auch der Fall Georg Winter - komisch, wieder ein Schorsch. Winter hatte ein Schlupfloch entdeckt und gleich ausgenutzt. Im Jahr 2000 waren seine beiden Söhne 13 und 14 Jahre alt. Er stellte seine beiden Buben als Mitarbeiter ein. Einfach so. Was für ein treusorgender Vater! Richtig rührend!

Und das war keine verbotene Kinderarbeit. Das muss doch betont werden!

Und wieso ist die Opposition so still? Weil auch bei SPD und Grüne Verwandte beschäftigt wurden. OVB Online schreibt: ...  nutzten vor der Wahl 2008 insgesamt 30 Parlamentarier von CSU, neun von der SPD und ein Grüner die Altfall-Regelung

Quelle: OVB online Abgeordneten-Affäre: Winter geht, Schmid zeigt Demut

Was lernen wir daraus? Diese Abgeordneten sehen wohl die Politik als Selbstbedienungsladen für sich und ihre Familie an! Natürlich auf Kosten der Steuerzahler! Erschreckend ist auch, dass diese Filzokratie auch bei SPD und den Grünen vorkommt! Ja, schämen die sich nicht?!

Da gibt es die Satirikerin Christine Prayon, sie spricht vom "Einheitsbrei" der Parteien:


Veröffentlicht am 25.04.2013 von ARD

Übernommen von Overblog

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