Der neue Bundesumweltminister fragte sich: Wo liegen die Schwierigkeiten bei der Suche nach einem Endlager? Brainstorming war angesagt! Und was kam heraus? Die Lösung: "Wir brauchen ein neues Bundesamt!" Ja, wirklich! Ein "Bundesamt für die Endlagersuche"!
Aber, da gibt es doch schon ein Bundesamt: Da gibt es doch das Bundesamt für Strahlenschutz - auch BfS genannt. Kann dieses Bundesamt nicht diese Suche nach einem Endlager übernehmen?
Nein, das geht auf keinen Fall! Grund: Das ist ein technisches Bundesamt, die Mitarbeiter können sogar die Intensität der Strahlung messen - außerdem wissen die vielzuviel Bescheid über das Risiko, das von atomaren Stoffen ausgeht.
Es wird ein neues Bundesamt benötigt. Schließlich sind nächstes Jahr Wahlen. Und der Bundsumweltminister will natürlich wieder gewählt werden. Also braucht er ein neues Bundesamt! Was dieses Bundesamt dann machen soll, das steht schon fest:
Erstens, es muss mindestens zwei Milliarden Euronen kosten. Also steht bereits schon etwas fest!
Und wofür dieses Bundesamt zuständig ist, steht auch fest:
- wissenschaftliches Erarbeitung der Entscheidungs- und Beurteilungsgrundlagen
- Festlegung der standortbezogenen Erkundungsprogramme und Prüfkriterien
- Vorbereitung der Standortentscheidung
Und was ist mit der Suche nach dem Endlager? Oder den Endlagern? Ach ja, einen Kandidaten für ein mögliches Endlager gibt es schon! Wo? In Gorleben!
Vielleicht wird Gorleben als Standard für ein Endlager erklärt - von einem Bundesamt abgesegnet. Und dann genügen alle anderen möglichen Kandidaten nicht diesem Standard und werden abgelehnt - natürlich streng wissenschaftlich!
Und wenn der Salzstock Gorleben später absäuft, dann passiert das auch streng wissenschaftlich! Und da eine Entscheidung für ein Endlager bis 2027 dauern darf, ist das heikle Thema Endlager erst mal entschärft und der Wahlkampf kann beginnen!
Ob allerdings die Wählerinnen und Wähler mit dieser Posse einverstanden sind, habe ich meine Zweifel! Was ist. wenn Gorleben schon vorher absäuft? Macht nichts, das ist dann unwissenschaftlich. Grund: Das neue Bundesamt hat seinen Betrieb noch nicht aufgenommen.
Da veröffentlicht die WELT einen Artikel "Endlagersuche soll bis Ende des Jahres geregelt sein". Was ist da schon großartig geregelt? Außer, dass es ein neues Bundesamt geben muss?!
Dabei sollte ja Asse ein Pilotversuch für das in Gorleben geplante Endlager sein. Bereits 2008 war bekannt, dass es in Asse große Probleme gibt. Und damit auch in Gorleben:
Hochgeladen von Karlheinz7474 am 07.07.2008
Dennoch wird Gorleben weiterhin als Kandidat für ein Endlager vom neuen Bundesamt gehandelt - natürlich streng wissenschaftlich!
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