Das sieht man ja auch in Ämtern. Habe ich selbst erlebt, im LEJ - Landesamt für Ernährung und Jagd - in Düsseldorf. Da blähte sich ein Dreizeiler zu ganzen prall gefüllten Aktenordnern aus.
Da half nur eins. Erst mal mit Riffel eine Runde drehen, um den Kopf wieder frei zu kriegen.
Murrli, der Wildkater, hatte auch schon gemerkt, dass bei mir "Kriegszustand" herrschte. Dagegen hilft seiner Meinung nach nur ein Mittel: Frische Mäuse essen. Die hatte er sorgsam unter meinem Fenster aufgereiht. Bewundert habe ich seine Jagdstrecke, aber essen sollte er sie lieber selbst.
Also, nichts wie raus! Riffel lief begeistert voraus, Rute hochgestellt und Nase in den Wind. Murrli hopste neben mir her und haschte nach den surrenden Insekten.
Wir bogen auf den Asphaltweg ab, da entdeckte Murrli eine Dörflerin mit ihrem Hund. Iiieeh, ein fremder Mensch! Nichts wie ab ins Getreidefeld. Meine Kater sind Fremden gegenüber höchst misstrauisch. Das ist in dieser bleihaltigen Gegend auch nötig. Woher sollen sie auch wissen, dass hier nicht alle Leute an "Morbus Dorfii" leiden?
Kurz, Murrli saß im Getreide, von hinten kam die Frau mit Hund. Und Riffel streikte! "Halt! Murrli fehlt noch! Ich komme erst mit, wenn er da ist." Auf ihre Art kann Riffel genau so stur sein wie ich. Und sie hatte recht! Man läßt kein Mitglied des Rudels allein zurück!
So, was nun? Riffel ist ziemlich schwer. Da sieht es reichlich doof aus, wenn ich sie hinterher ziehe.
Gerade rief die Frau - eine der normalen Einwohnerinnen: "Ich biege hier gleich ab!" Das war wirklich nett von ihr.
Da sprang Murrli mitten auf den Weg!
Moment mal? War das wirklich Murrli? Ich kenne zwar so bunte Schwimmtiere zum Aufpusten, aber dass das auch bei Katzen geht, habe ich nicht gewusst. Auf das Dreifache aufgeblasen stand er da, mit einem gewaltigen Buckel. Und sein Schwanz ähnelte einer überlangen Klobürste! Dazu sein grollendes : "Ooaoouu! Urr-ooaoo!" Hörte sich ziemlich gefährlich an.Wollte er uns beschützen?
Die Frau war inzwischen samt Hund vom Weg abgebogen. Und Murrli kam stolzgeschwellt in hohen Sätzen angesprungen. Bestimmt glaubte er, dass er die Frau in die Flucht geschlagen hat.
Dann liefen Riffel und Murrli Schulter an Schulter mit erhobenen Köpfen und hoch aufgestellten Schwänzen heimwärts: Wir sind eben doch die Größten!
Murrli und Wähli wollte ich auch mal so beim Klettern auf Video aufnehmen - allein, bis ich dann die Videokamera und das Stativ geholt habe, sind dann meist ganz woanders ...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen