Dienstag, 12. Juni 2012

Nachtrag: Deutschlands Zukunft - importiert aus den USA - Blog von Kiat Gorina


Da hatte ich doch den Artikel über die USA geschrieben - über die immer größer werdenden Scharen on Obdachlosen, die sich in Zeltstädte zurückgezogen haben! Und ich habe davor gewarnt, dass diese Entwicklung auch Deutschland ereilen wird.
Quelle: Deutschlands-Zukunft - importiert aus den USA
Einige Tage später fuhr ein riesiger Traktor auf den Hof, die Seiten wurde geöffnet und der Fahrer brüllte etwas Unfreundliches - dem Tonfall nach. Ich zuckte mit den Schultern und gab ihm zu verstehen, dass ich nichts verstünde.
Dann kapierte er, stellte seinen Traktor ab und kletterte aus der Fahrerkabine. Dann wollte er den Gang von John Wayne imitieren - es sah nur albern aus. Er baute sich vor mir auf, Riffel machte eine Bürste vom Kopf bis zur Rute und knurrte - leise, aber gefährlich. Und sie zeigte ihm einen Eckzahn. 
Er zuckte zusammen - wie die meisten Bauern in der Gegend hatte er anscheinend Angst vor Hunden. Aber er sprach mitch an: "Was schreibst du so Lügengeschichten? Die andern sagen auch, dass du lügst!"
"Was für Lügengeschichten?"
"Na, das über Amerika! Dass es da so viele Arme gibt! Unser Vorsitzender sagt, dass man dir das Maul stopfen muss, sonst wählen die Leute noch die Piraten!"
Ich unterbrach ihn: "Du bist bei der Jungen Union?"
"Freilich! Wir Bauern wählen nur die CSU. Die anderen Parteien wollen uns Bauern das Land wegnehmen! Und die Piraten erst! Das sind Raubritter!"
"Kennst du Piraten?"
"Die brauch ich nicht zu kennen, das weiß ich auch so! Das ..."
Ich unterbrach ihn wieder: "... hast du alles von deinem Vorsitzenden? Gell?"
Er ging nicht darauf ein, sondern: "Woher willst du wissen, wie es in Amerika ausschaut? Du blöde Kuh!"
"Kühe sind nicht blöd, das müsstest du als Landwirt wissen. Habt ihr überhaupt Kühe?"
"Ja, freilich, einen ganzen Stall voll!"
"Und wo?" Er sagte es mir. Ich wusste, wo das ist. Das war ein großer lichter und offener Stall. Die Kuhe sahen zufrieden und gut aus. Das sagte ich ihm.
Er wurde freundlicher. Aber die Sache mit Amerika beschäftigte ihn immer noch. Er fragte noch einmal: "Woher hast du das?"
"Von Menschen, die in den USA leben, mit denen stehe ich in Kontakt! Aber wenn du mir nicht glaubst, da gibt es Quellen, da kannst du nachlesen. Komm doch mit rein in mein Büro, ich schmeiß den Computer an!"
Erst zögerte er, dann siegte doch die Neugier. Ich weckte den Computer aus dem Standby-Dornröschenschlaf und wählte heise.de an, da hatte ich einen sehr guten Artikel über den schrumpfenden Mittelstand in den USA gelesen:
Quelle: TELEPOLIS USA: Dramatische Verarmung der Mittelschicht
"Und da gibt es einen Bericht von der amerikanischen Notenbank - FED - mit vielen Grafiken."
Er fing an zu lesen und begann die Linkadresse abzuschreiben. Ich sagte zu ihm: "Das brauchst du nicht aufschreiben, ich drucke dir das aus". Gesagt, getan. 
Dann wollte er gehen. An der Haustür druckste er herum und entschuldigte sich, dass er so grob war. "Kein Problem!" Dann druckste er noch einmal und fragte mich: "Was machst du eigentlich gegen Euterentzündung?" 
"Also, bei Mastitis empfehle ich für den Anfang ein altes bewährtes Mittel. Reibe das Euter mit Gänseschmalz ein!"
"Du willst mich verarschen?"
"Nein, ich meine das ernst! Probier es aus! Vielleicht kennst du jemand, der selbst Gänseschmalz zubereitet."
"Doch, unsere Nachbarin hat Gänse, die frage ich mal."
Hochgeladen von muthich am 20.11.2011

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