Sonntag, 10. Juni 2012

Reiki der besonderen Art - Blog von Kiat Gorina


Gestern Abend hat es noch geklingelt, eine alte Bekannte stand vor der Tür, sie war völlig aufgelöst: "Kiat, ich bin fix und fertig! Ich weiß nicht mehr weiter!"
Ich bat sie rein, sie setzte sich in einen Sessel, ich kochte ihr erst mal einen Tee. Dann fing sie hemmungslos zu weinen an. Ich suchte nach Tempos und stellte einen Stapel davon hin.
Dann flossen die Tränen. Was raus muss, muss raus! Das ist meine Devise. Das ging so eine Weile. Dann begann sie langsam zu erzählen, mit leiser Stimme:

Reiki-Einweiher gesucht

Sie hatte nach Ausbildungsmöglichkeiten für Reiki gesucht. Ja, ich erinnere mich, sie hatte mich mal gefragt, ob ich das auch mache oder ob ich jemanden wüsste, der sie einweiht.
Ich hatte sie damals gefragt, was sie sich davon erwarte? Sie wolle sich selbst helfen und natürlich auch anderen und das über die Ferne. Dann hat sie von sich aus nach einem Einweiher gesucht und auch einen gefunden, im Internet! Sie gab ihm ihre Nummer und er rief an:

Der Einweiher

Er hatte eine sonore, ja betörende Stimme. Sie war richtig angetan. Er schlug ihr vor, dass er die Einweihung an einem Wochenende bei ihr zu Hause durchführen möchte.
Da unterbrach ich sie: "Ist dir das nicht komisch vorgekommen?" Sie: "Du, die Stimme! Sie hat so vibriert, und ich hatte richtige Vibrationen am ganzen Körper!" "Wohl ein Ganzkörper-Vibrator ..." dachte ich bei mir.
Dann kam das Wochenende, es klingelte an ihrer Haustür, ER stand davor: groß, mit sportlicher Figur und die Stimme! Und er hat sehr gut gerochen, sie bekam Gefühle! Ich dachte bei mir: Wahrscheinlich hat er sich mit Ziegenbocköl, also Moschus, überschüttet!
Dann erläuterte er ihr, was Reiki ist oder was er darunter versteht. Und dann meinte er, zuerst müsse er ihre Hauptchakren aktivieren. Das werde schon Wirkungen haben. Manchmal sei das unangenehm,D aber wenn sie es wünsche, werde er bei ihr bleiben und aufpassen.

Die Einweihung

Dann meinte er noch, am besten wirke es, wenn die Aktivierung nackt erfolge. Sie war so von ihm weg, dass sie mit ihm ins Schlafzimmer ging und sich auszog.
Ich unterbrach sie: "Was? Du gehts mit einem wildfremden Mann ins Schlafzimmer und ziehst dich aus?!" Sie: "Aber die Stimme ..." Ich dachte bei mir: Hat er sie hypnotisiert?
Um es kurz zu machen, es blieb natürlich nicht bei der "Aktivierung", sondern die beiden hatten Sex miteinander. "Sehr guten Sex!" sagte sie immer wieder. Er blieb bei ihr über Nacht, dann nach dem Frühstück sagte er zu ihr beiläufig: "Du, ich bekomme jetzt für die Einweihung 300 EUR." Sie zuckte zusammen, das war ja wohl nicht die feine Art. Aber Einweihung war Einweihung, also blätterte sie sechs 50-EUR-Scheine hin. Er nahm die auch und schrieb ihr eine Handynummer auf: "Wenn Du Probleme hast, dann ruf mich an", küsste sie und ging, einfach so.
Sie war natürlich sehr verwirrt, noch benommen von der Liebesnacht. Später kam es ihr: Sie wollte eine Reiki-Einweihung haben und war mit ihrem "Lehrer" im Bett gelandet. Aber schön war es doch!

Die Wahrheit

Später wollte sie ihren "Lehrer" anrufen, es meldete sich eine Frau, und im Hintergrund hörte sie Kindergeschrei. Als sie nach ihrem "Lehrer" fragte, kam die Gegenfrage, was sie von ihrem Mann wolle und wer sie überhaupt sei?!
Da brach für sie die Welt zusammen, ihr "Lehrer", mit dem sie geschlafen hatte, war also verheiratet. Dabei hatte er ihr erzählt, dass er ledig sei. Also alles gelogen! Dann fing sie wieder zu schluchzen an und wiederholte immer wieder: "Ich blöde Kuh bin drauf reingefallen!" Dann fragte ich: "Hast Du ein Kondom genommen?" Sie schüttelte ihren Kopf: "Er hat gesagt, dass er keine Pariser verträgt."
Da riet ich ihr, einen Aids-Test zu machen. Sie erschrak: "Meinst Du wirklich?" Ich: "Sicher! Was meinst Du, wie oft der schon diese Nummer abgezogen hat?" Sie fing wieder zu weinen an. Als sie sich beruhigt hatte, fragte ich sie, ob sie seinen Namen weiß. "Nur den Vornamen und die Handynummer" war ihre Antwort. Ich: "Und seine Email-Adresse?" Sie: "Ich habe doch nur ein Kontaktformular ausgefüllt und meine Telefonnummer angegeben."
Dann wurde sie sehr still. Ich "bearbeitete" ihr das Zentrum für Lebensmut, das dauerte einige Zeit. Sie war ruhiger und gefasster geworden und verabschiedete sich, wir umarmten uns und sie versprach anzurufen.
Hochgeladen von fritz51196 am 06.12.2011

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