Donnerstag, 2. August 2012

Aus dem Archiv - GLOSSE: Neues von Opa Rudi und seinem Enkel - Das Biotonnenspiel!


Da kaufte jemand im Landratsamt viele braune Tonnen - 50.000 Stück - zum Mietkauf. Die standen dann beim Landratsamt rum und nahmen Platz weg. Also mussten die Bürgerinnen und Bürger des Landkreises zur Benutzung der braunen Biotonnen überredet werden.
So entstand die Idee zum "Biotonnenspiel". Zur Vertiefung noch zwei weitere Informationen:

  1. GLOSSE Das Theater mit der Biotonne
  2. GLOSSE Die Sau heißt Biotonne

Opa Rudi kommt von der schweren Arbeit als Landrat nach Hause und schaut ins Zimmer seines Enkels und ist erstaunt: "Was machst du da, Bub, warum hast du die Zeitung zerschnitten?"
"Aber Opa, du hast doch gesagt, dass ich mal auch Landrat werde. Und da habe ich Material gesammelt für ein Spiel - Das Biotonnenspiel."
"Was für Spiel?" stammelt Opa Rudi.
"Das Biotonnenspiel! Opa, warum warst du am Anfang gegen die Biotonne und später dafür?"
"Bub, das ist ganz blöd gelaufen! Aber du hast recht, ich bin auch heute gegen die Biotonne."
"Warum, Opa?"
"Weil in meinem Landkreis auf dem Land die Leute selbst einen Komposthaufen haben, da brauchen sie keine Biotonne."
"Ja, die Oma hat mir gesagt, dass sie für ihren Garten nur ihren selbst gemachten Kompost nimmt!"
"Ja, die Oma hat recht."
"Da schau, da habe ich einen Artikel über dich, da hast du gesagt, dass du gegen die Biotonne bist, da schau her."
"Ja, gibt es diesen Artikel immer noch?"
"Ja, freilich. Und hier habe ich einen Artikel mit Foto, da ist die Oma drauf und meine Mama, da füllen sie die Biotonne. Und da steht, dass du für die Biotonne bist! Kannst du als Landrat so einfach die Meinung ändern?"
"Weißt du Bub, das merken die meisten Leute nicht. Und die es merken, die wählen nicht mich. Das sind böse Menschen, meistens Kommunisten!"
"Und warum bist du für die Biotonne?"
"Bub, das ist blöd gelaufen. Da hat einer im Amt gleich über 50.000 Biotonnen bestellt. Zum Mietkauf! Und jetzt stehen halt  diese Tonnen rum. Also mussten wir die Tonnen verwenden. Sonst wäre das eine Blamage geworden, wenn so viele Tonnen gekauft werden und dann herumstehen."
"Ja, ihr habt erst einen Test gemacht und ein paar Ortschaften ausgesucht, die die Biotonne probeweise verwenden sollen, das war kein Erfolg."
"Ja, das ist dumm gelaufen. Da haben wir auf jedes Grundstück eine Tonne gestellt, und die meisten wollten die nicht haben, also haben wir die Tonnen wieder abgeholt. Uns ist richtig schwindlig geworden vom vielen Fahren, obwohl ich früher Schulbus gefahren bin, da verstehe ich was."
"Und dann habt ihr trotzdem beschlossen, dass für alle die Biotonne eingeführt wird?"
"Stimmt! Erst hatten wir eine Stimme Mehrheit dafür, aber dann haben welche das Ergebnis angezweifelt und da wurde noch mal abgestimmt."
"Und dann war das Ergebnis anders rum, gell?"
"Ja, das ist dumm gelaufen! Die Regierungsrätin hat sich beim ersten Mal verzählt. Und beim zweiten Abstimmen mussten die einen aufstehen und die anderen sitzen bleiben. Das war schon eine Gaudi! Ein paar wollten nämlich raus auf den Gang, andere wollten pinkeln, da mussten wir die festhalten, dass sie nicht aufstehen ..."
"Ist das Ergebnis jetzt gültig?"
"Ja, freilich, Bub! So steht es im Protokoll und die Zeitung hat es gedruckt!"
"Also wird keine Biotonne eingeführt?"
"So ist es!"
"Und was macht ihr jetzt mit den vielen Biotonnen, die jetzt keiner braucht?"
"Ja, das ist dumm gelaufen! Ich werde mal meinen Stellvertreter fragen, der hat sich ja für die Biotonne stark gemacht. Soll er sich etwas einfallen lassen! Aber Bub, und das alles willst du spielen?"
"Natürlich Opa, ich muss doch lernen, dass ich als Landrat das auch kann!"


Etwaige Übereinstimmungen mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.


Hochgeladen von zZxXPlayer123XxZz am 02.05.2009





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