Manchmal werde ich gefragt, wie weither meine Kunden kommen. Da fällt mir ein Paar ein, das aus Norddeutschland angefahren kam. Sie hatten ein Pärchen von zwei kleine Edelhunden.
Einen Rüden und eine Hündin. Die Frau wollte züchten. In der Vierzimmerwohnung. Das Problem: "Er kann nicht verknoten! Es klappt nicht!"
Also untersuchte ich den Rüden, organisch alles in Ordnung. Ich fragte die Frau: "Schauen Sie zu, wenn ihr Rüde die Hündin decken will?"
"Ja, natürlich. Ich muss doch wissen, ob es klappt!"
"Warum lassen Sie die beiden nicht allein? Die brauchen keinen Sexualkundeunterricht!"
Ihr Mann kicherte: "Siehst du, das habe ich auch gesagt!"
Ich versuchte zu erklären: "Schauen Sie, der Rüde ist organisch in Ordnung. Sie und ihr Rüde und ihre Hündin sind ein Rudel. Da sind Sie die Chefin. Wenn nun ihre Hündin läufig ist und ihr Rüde sie decken will und Sie schauen zu, dann traut er sich nicht, weil ja Sie für ihn die Leithündin sind. Also lassen Sie beide alleine, dann klappt das schon."
"Wenn Sie meinen?" Überzeugt klang das nicht.
"Und wenn dann Ihre Hündin trächtig ist, dann verschreibe ich Ihnen etwas, damit die Geburt leicht verläuft und Sie gesunde Welpen bekommen. Es war gut, dass Sie mit den Hunden gekommen sind, denn dafür muss ich ihre Hunde sehen." So habe ich einen Streit verhindert. Dem Mann war ja anzusehen, dass er auf der Rückfahrt brummen wird. "Und dafür sind wir die weite Strecke gefahren!"
Wochen später rief der Mann an und sagte: "Es hat geklappt, unsere Hündin ist trächtig! Meine Frau ist schon ganz aufgeregt."
"Das freut mich für Sie! Wenn Sie oder Ihre Frau Fragen haben, rufen Sie ruhig an ..."
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