Auf der Seite 23 steht in der ZEIT vom 22. April 2010 ein interessanter Artikel über Hype.
Die Hype-Kurve kennt wahrscheinlich jeder. Immer wenn etwas Neues auf den Markt kommt, dann gibt es für dieses Produkt eine Gier, die Verkäufe schnellen steil nach oben.
Aber nicht lange, dann fällt das Verlangen der Konsumenten ins Bodenlose und ganz langsam gibt es Verbraucher, die dann das Produkt brauchen, aber längst nicht mehr so viele wie am Anfang.
Der Autor Marcus Rohwetter versuchte, einige Produkte auf diese Hype-Kurve einzuordnen:
3D-Fernsehen: das soll unmittelbar vor einem Hype stehen, derzeit ganz unten. Also ich brauche nicht einmal das herkömmliche Fernsehen, und dreidimensional erst recht nicht.
3D-Drucker: Irgendwie finde ich es seltsam, dass jemand stundenlang wartet, bis aus vielen Schichten ein Plastikteil zusammengepappt wird. Jetzt werden sich die selbst ernannten Konstrukteure hinsetzen und ach wie nette Dingelchen zusammenbauen. Jedenfalls sollen 3D-Drucker unmittelbar vor der Hype-Spitze stehen. Aber bestimmt nicht lange. Dann werden viele sich fragen: Wozu brauche ich das? Mein Keller ist ja schon voll!
Elektronische Bücher: Die sind angeblich genau auf der Hype-Spitze angekommen, bei mir noch nicht! Irgendwie ist mir ein richtiges Buch einfach lieber. Ich weiß, ich bin einfach zu altmodisch!
Twitter: Tja, da bin ich mit dem Autor einer Meinung, da ist der Lack ab. Für eine Gesellschaft, bei der du mit einem Grundwortschatz von nur 500 Worten dich verständigen kannst, mag das funktionieren. Jetzt befindet sich Twitter im freien Fall. 80 % aller Twitter-Accounts sind tot! So blöd kann also die Menschheit doch nicht sein. Und das ist gut so! Auch wenn damit der heutige Präsident der USA gewählt wurde. Na ja, yes we can das lässt sich leicht tippen und passt als Antwort auf so ziemlich jede Frage. Einige Beispiele:
Der Gesundheitsminister sagt: Leute, die Gesundheitskosten werden teuer - yes we can! Oder: Es kommt die Kopfpauschale - yes we can!
Oder der SPD-Chef will die Große Koalition wieder - yes we can!
Oder Ministerpräsident Rüttgers lässt sich mieten - yes we can!
Oder Ministerpräsident Tillich ist leasbar - yes we can!
Oder Westerwelle schimpft auf die Langzeitsarbeitslosen, die sich als Zeichen von spätrömischer Dekadenz in der sozialen Hängematte bequem gemacht haben - yes we can!
Oder ein Heimleiter lässt sein Lieblingsmädchen bei sich im Zelt übernachten - yes we can!
Dese Liste liese sich beliebig fortsetzen. Leute, dieser Spruch ist doch genial! Der passt auf alles. Fast alles. Zumindest bei sinnlosen Kommunkationen.
Ach ja, Facebook: Das soll das Tal der Tränen durchschritten haben und beschreitet jetzt den langsam Pfad langsam nach oben ...
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