Montag, 3. Dezember 2012

Skandal: Mineralöl im Adventskalender - Ministerin Aigner verschweigt eigene Studie - Blog von Kiat Gorina


Erinnern wir uns, da veröffentlichte ich am 27. November 2012 eine Glosse über Adventskalender, die Mineralöl enthalten. Stiftung Warentest hatte ja Adventskalender getestet und viel Mineralöl in Adventskalendern gefunden. Jedenfalls mehr als gesund ist.

Quelle: GLOSSE: Mineralöl im Adventskalender - Welch eine Bescherung

foodwatch befasste sich auch mit diesem Problem und entdeckte einen Riesenskandal: Das Problem, dass von der Pappe aus Recyclingkarton giftige Stoffe in die verpackten Nahrungsmittel eindringen, ist riesengroß. Und dieses Problem ist bereits lange bekannt. 

Quelle: foodwatch.de Mineralöl in Lebensmitteln - Ministerin Aigner verschweigt eigene Studienergebnisse

Ja, ihr habt richtig gelesen! Ilse Aigner hatte eine Studie in Auftrag gegeben. Und diese Studie wurde quasi versteckt. Wieso? Weil diese Studie dieses Problem anprangert! Andererseits wurde diese Studie mit Steuermitteln finanziert, man konnte diese Studie nicht verschwinden lassen, sie musste veröffentlicht werden!

Aber sie wurde im Internet auf einer Seite veröffentlicht, wo selten jemand reinschaut. Denn diese Studie ist Gift für die Verpackungsindustrie! In der Zusammenfassung auf Seite 193 steht eindeutig:

Die Ergebnisse des Projektes zeigen, dass die Konzentrationen bekannter Kontaminanten im Recyclingkarton kaum ausreichend gesenkt werden können. Die enorme Vielfalt potentiell migrierender Stoffe lässt zudem keine verlässliche Bestätigung der lebensmittelrechtlichen Konformität und Unbedenklichkeit zu. Die Einführung einer Barriereschicht für Verpackungen mit Recyclingkarton erscheint daher unverzichtbar.

Quelle: BLE Ausmaß der Migration unerwünschter Stoffe aus Verpackungsmaterialien aus Altpapier in Lebensmitteln

Fassen wir zusammen:

  1. Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz gibt eine Studie in Auftrag: Es geht um das Problem von Verpackungen aus Recyclingpapier und -karton für Nahrungsmittel.
  2. Diese Studie stellt fest, dass viele Schadstoffe in die Nahrungsmittel eindringen, wenn sie einfach in diese Kartonagen abgefüllt werden.
  3. Diese Studie stellt auch fest, dass diese hochgiftigen Stoffe nicht verringert werden können.
  4. Diese Studie kommt zum Schluss, dass zwischen dem Karton und den Nahrungsmitteln eine Trennschicht eingeführt werden muss. Nur so kann der direkte Kontakt der Nahrungsmittel mit dem Giftkarton vermieden werden!
  5. Stiftung Warentest findet heraus, dass viele Adventskalender Mineralöl enthalten!
  6. Ilse Aigner zückt nicht die von ihr in Auftrag gegebene Studie zu diesem Problem. Vielmehr wird diese Studie zwar veröffentlicht, aber es gibt keine Hinweise für interessierte Verbraucher!

Frau Aigner sollte zur Kenntnis nehmen, dass sie auch für den Schutz der Verbraucherinnen in ihr Mnisterium gewählt wurde! Und wenn sie mit Steuermitteln eine Studie anfertigen lässt, dann muss sie diese Studie veröffentlichen. Auch wenn die Lobbyisten der Verpackungsindustrie zetern! 

Es geht hier nicht um das Scheffeln von Gewinnen, sondern es geht um die Gesundheit der Bevölkerung! Und Frau Aigner ist Chefin eines Ministeriums, das für den Schutz der Verbraucher zuständig ist!

Wenn ich mir so die Minister und Ministerinnen ansehe, dann ergibt sich leider dasselbe Bild: Die Ministerinnen von der CSU sind offensichtlich hörig - irgendwelchen Interessengruppen. Frau Aigner ging vor der Verpackungsindustrie in die Kniee und Frau Dr. Beate Merk - die bayerische Justizministerin - knickte vermutlich auch ein - in der Causa Gustl Ferdinand Mollath:


Veröffentlicht am 13.11.2012 von mipram

Und zu Ilse Aigner fällt mir nichts mehr ein, also übergebe ich an EXTRA 3 von NDR:


Hochgeladen von ARD am 19.01.2012
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