Der Wasserkrieg in Bolivien - Guerra del Aqua
Ja, den hat es gegeben, dieser Krieg fand statt. Angezettelt hat diesen Krieg die Weltbank: Da fand sozusagen ein Experiment statt. Wie können wir das Trinkwasser privatisieren? Probieren wir doch mal aus, ob das blöde Volk sich wehrt!
1999 wurde das Wasser Cochabambas - der drittgrößten Stadt - in Bolivien privatisiert.
Eine Zeitzeugin: "Ich war bereit für unser Wasser zu sterben! Jede Fabrik, die wir in Bolivien hatten, wurde privatisiert. Unser Wasser mussten wir verteidigen."
Cochabamba, Januar 2000: Die Weltbank hat die Privatisierung des Wassers in Cochabamba zur Bedingung gemacht für weitere Kredite an die bolivianische Regierung. Man wollte das Wasser zur Ware machen und allen Lebewesen dieses existentielle Gut wegnehmen. Eine bis dahin unbekannte Firma namens AQUAS DEL TUNARI erhielt die alleinige Wasserkonzession. Bis zum Jahr 2039!
In der Woche, in der der Vertrag mit Aqua del Tunari unterschrieben wurde, wurden die Wasserpreise um 30 bis 300 % erhöht. Jede Familie sollte nun ein Viertel ihres Einkommens nur für ihr Wasser bezahlen. Der Vertrag untersagte auch, Wasser aus anderen Quellen zu nutzen. All die Quellen, die bisher Gemeineigentum waren, sollten in den Besitz einer Firma übergehen, die einen Markt für Wasser aufbauen wollte.
Schließlich legte ein Gesetz subtil und zwischen den Zeilen fest, dass es illegal sein sollte, Regenwasser zu sammeln. Stellt euch vor, der Regen wurde privatisiert!
Was die Menschen besonders wütend gemacht hat, die Firma Aquas del Tunari hat nie ihr Gesicht gezeigt. Stattdessen hat die Regierung die Polizei geschickt, um den Vertrag durchzusetzen.
Nach sechs Wochen des Protestes wurde bekannt, wer hinter Aguas del Tunari stand. Der milliardenschwere US-Konzern BECHTEL. Nun gingen noch mehr Menschen auf die Straße.
Ene Zeitzeugin zu einem Soldaten: "Ich sagte ihm: Ich bin unbewaffnet, aber wenn du kämpfen willst, lass uns kämpfen. Wasser ist doch Leben in jeder Hinsicht. Ohne Wasser kann man nicht leben. Nicht mal die Tiere. Daher will ich nicht, dass das Wasser privatisiert wird. Weder hier in Bolivien, noch in irgendeinem anderen Land. Das Wasser muss man verteidigen, für Wasser muss man kämpfen!"
Nach Monaten des Protestes gegen die Privatisierung des Wassers hat der bolivianische Präsident im April 2000 das Kriegsrecht verhängt.
Oscar Olivera - Koalition zur Verteidigung des Wassers: "Ich glaube, die Weltbank hat Bolivien als kleines Testlabor betrachtet. Als Experiment. Die Weltbank und die Konzerne haben ein total falsches Bild von den Menschen hier. Sie denken, wir sind ein armes Volk, das kein Geld hat, seine Probleme zu lösen. Und sie halten uns für eine dummes Volk, das nicht weiß, wie man Wasser spart. Während des Konfliktes hat die Regierung viele Gewerkschaftsführer und die Sprecher der Protestbewegung verhaften lassen. Die Regierung wollte uns nicht nur verhaften, sie wollte uns umbringen. Das Militär entsandte Scharfschützen in Uniform und in Zivil. Und die haben bei den Protesten einen 16-jährigen Jungen namens Victor Hugo Daza erschossen. Außerdem wurden 30 Frauen und Jugendliche von den Scharfschützen schwer verletzt. Victor Huga Daza war eines von sechs Todesopfern des Wasserkrieges. Hunderte Menschen wurden verletzt. Dennoch gingen die Proteste weiter.
"Schließlich hat die Bevölkerung Polizei und Militär vertrieben. Die Polizei musste sich in ihre Kasernen zurückziehen. An diesem Tag gab es keine Polizei und kein Militär mehr. Keine Politiker und keine Autoritäten. Keiner hat die Bevölkerung bevormundet.
"Nachdem die Firma BECHTEL Cochabamba fluchtartig verlassen hatte, machte die bolivianische Regierung die Privatisierung rückgängig. Nach 6 Monaten hatten die Menschen in Cochabamba den Wasserkrieg gewonnen."
Ein Zeitzeuge: "Wir sind gerade dabei, den ersten Sieg über das neoliberale Wirtschaftsmodell zu erringen."
Oscar Olivera - Koalition zur Verteidigung des Wassers: "Im Wasserkrieg haben die Menschen gezeigt, dass es möglich ist, sich gegen die Privatisierungen der Weltbank und der Konzerne zu wehren. Sie haben gezeigt, dass es möglich ist, sich zu organisieren, sich zu verbinden, Ängste zu überwinden und zu gewinnen. Aber der größte Erfolg ist, dass wir unsere Stimme zurückgewonnen haben. Und die Fähigkeit, als Volk unsere eigenen Entscheidungen zu treffen."
Veröffentlicht von MrGromli am 15.12.2012
Geheimpläne zur Privatisierung der Wasserversorgung - auch in Deutschland!
Wahrscheinlich gibt es wieder Schlaumeier, die lästern: "Was geht uns Bolivien an? Hier in Europa, hier in Deutschland gibt es das nicht!" Wirklich? Dann schaut euch folgendes Video an, da geht es um "Geheimpläne" - Geheimpläne zur Privatisierung der Wasserversorgung:
Wasser ist dann nicht mehr Allgemeingut, es wird dann zum Spielball von Spekulationen, mit denen Großkonzerne Milliarden verdienen wollen.
In Griechenland wurde mit der Privatisierung begonnen. Der IWF machte dies zur Bedingung, sonst gibt es keine weiteren Kredite! Da wird uns über die Medien des Mainstreams eingeredet, dass die Griechen nicht genügend sparen. Aber darum geht es nicht: Das griechische Trinkwasser soll privatisiert werden! Darum geht es! Und die Wasserpreise explodieren für die griechische Bevölkerung in die Höhe! Bis zu 400 %! Kommt uns das nicht irgendwie bekannt vor?
Auch in Portugal wird dieses üble Spiel getrieben: Immer mehr Menschen protestieren gegen die Privatisierung des Wassers. Aber das ist erst der Anfang: Die EU-Kommission bereitet den großen Rundumschlag vor - überall in Europa soll die Wasserversorgung privatisiert werden!
Genau - wie im Guerra del Aqua! Wie im Wasserkrieg im bolianischen Cochabamba! Im Gegensatz zu den Griechen haben sich die Menschen in Bolivien erfolgreich dagegen gewehrt. Sie haben gekämpft! Auch die Griechen müssen kämpfen - gegen die Privatisierung ihres Wassers!
Da gibt es Michel Barnier - seines Zeichen derzeit EU-Kommissar für den Binnenmarkt! Er will eine neue Richtlinie durchsetzen: Der Markt für Wasser soll geöffnet werden! Warum? Weil die EU viel Geld braucht. Und mit der Privatisierung des Wassers steigen die Preise und sinkt die Trinkwasserqualität. Das ist nicht wichtig. Wichtig ist für diesen EU-Technokaten, dass möglichst viel Geld in die EU-Kassen gespült wird - Geld von den europäischen Wasserverbrauchern.
Da verschuldet sich Deutschland - und besorgte Bürger fragen sich, wie will die Bundeskanzlerin diese deutschen Zusagen für die diversen Rettungsschirme bezahlen? Jetzt wissen wir es! Unter anderem mit der Privatisierung des Wassers!
Wie wild gewordene Hengste scharren die Großkonzerne mit ihren Hufen und wollen auf die saftigen Weiden des deutschen Wassermarktes - Großkonzerne wie RWE, Gelsenwasser AG etc.
Dabei haben Untersuchungen festgestellt: "Wir können keinen ... Effekt nachweisen, dass private Wasserproduktion kostengünstiger ist." Und die Wassernetze werden nicht mehr erneuert, sondern vergammeln. Schließlich wollen die privaten Wasserversorger nur Gewinne scheffeln. Alles andere ist ihnen egal!
Und die EU-Technokraten lassen sich von Gremien beraten, da sitzen die Vertreter der privaten Wasserindustrie! Was glaubt diese EU-Behörde eigentlich? Für wie dumm halten sie uns Verbraucherinnen?
Was meint der derzeitige Oberbürgermeister Christian Ude? "Es ist wirklich bedauerlich, dass dieser Wettbewerbskommissar nur die Bedürfnisse seiner Gesprächspartner aus den Konzernetagen kennt und nicht die Bedürfnisse der Bevölkerung!"
Da frage ich mich doch: Nächstes Jahr wird auch ein neuer Ministerpräsident für Bayern gewählt - also Christian Ude ist für mich ein besserer Ministerpräsident als der bisherige ...
Veröffentlicht von OnlineAktivisten am 14.12.2012
NB.: Dieses Video - oder den Link darauf - fand ich in Katharinas Blog.
Und wieder wird es Schlaumeier geben, die meinen, in Deutschland gibt es keine Gewalt gegen friedlich protestierende Menschen. Haben diese Schlaumeier den Schwarzen Donnerstag 30.09.2010 vergessen - oder verdrängt? Da stellte sich Friedrich Wagner schützend vor die wehrlosen Kinder und Jugendliche. Dann "schossen" ihn die Polizeikräfte mit ihren Wasserwerfern blind! Friedrich Wagner ist heute ein Schwerstverletzter! So schaut es auch in Deutschland aus!
Und was mussten die Polizisten beschützen? Ein Spekulationsobjekt für neoliberale Spekulationshaie!
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