Letzte Woche war ich bei einer Kundin - wegen ihres Pferdes. Als ich ankam, führten Mutter und Tochter ein ernstes Gespräch. Es ging darum, dass die Tochter sehr oft sich die Haare färben ließ.
Da fragte mich die Mutter: "Was hältst du vom Haare färben?" - "Nicht viel - und wenn, dann nur mit Naturfärbemitteln, Chemie kommt mir nicht aufs Haupt!" Sprach es und wollte zum Pferdestall.
Da hielt mich die Tochter auf und bat mich, mal ihren Kopf genauer anzusehen. Ihre Kopfhaut sei so komisch rötlich bis orange. "Ist das schlimm?" fragte sie mich.
Ich schaute mir ihre Kopfhaut an und wirklich: sie war ziemlich entzündet. Ich warnte sie: "Du hast wahrscheinlich zu oft gefärbt, das verträgt keine Haut! Und du bist ja noch so jung. Wieso willst du dir deine Haare überhaupt färben? Ich weiß doch, dass du früher schönes volles dunkelbrauenes Haar hattest."
"Aber fast alle in meiner Klasse sind blond! Und die meisten Stars auch!" protestierte sie - sie weinte fast. Aber ich ließ mich nicht erweichen und sagte trocken: "Wenn du mit der Färberei weitermachst, dann bekommst du große Probleme mit deiner Kopfhaut und irgendwann fallen dir die Haare aus und ..."
Weiter kam ich nicht, ich wollte noch "... du brauchst eine Perücke!" sagen. Die Tochter schluckte und fragte dann leise: "Wie lange soll ich nicht färben?"
"Am besten mindestens ein Jahr lang, und lass deine Haare wachsen und lass sie vom Frisör schneiden, wenn sie sich aufspalten. Und vielleicht machst du manchmal eine Hennakur, am besten eine farblose. Da gibt es eine Firma, die verwendet nur Naturmittel. Vielleicht wird dein Haar wieder voller und deine leichten natürlichen Locken kommen wieder."
Geknickt ging sie auf ihr Zimmer. Ich kümmerte mich um das lahmende Pferd. Als ich später wegfahren wollte, kam die Tochter zum Stall, hatte Kugelschreiber und Papier in der Hand und fragte: "Wie heißt die Firma mit dem Henna?" Ich buchstabierte es ihr.
Ich wünschte ihr noch viel Glück mit ihren Haaren und fuhr weg.
Hochgeladen von fritz51119 am 12.05.2008
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