Samstag, 21. Juli 2012

Mutterns Küchengerät rettet internationale Firma - Blog von Kiat Gorina


Was? Wie denn das? Nein, das ist keine Ente, sondern wirklich passiert:
Mein Halbbruder Wotan hat in Florida eine Firma, die deutsche Schrauben, Muttern etc. für deutsche Autos verkauft. Wer im Internet bei "overatlantic" nachschaut, wird unter anderem lesen:
Jahreseinkommen 2,5 bis 9 millionen US-Dollar, 5 bis 9 Mitarbeiter. 
Ein florierendes Unternehmen also. 
Dann lud Wotan unseren Vater nach Miami ein. Mein alter Herr verschwand also nach Florida.  
Nun bekam Muttern wie jedes Jahr Forellen geschenkt, weil der Pivitsheider Forellenhof ein großes Werbeschild in ihren Garten gesetzt hatte.
So, wohin mit den Fischen? Tot und ausgenommen waren sie schon, also einfrieren. Muttern zückte die Gefriertüten, tütete die glitschigen Gesellen ein und ... jetzt wusste sie endlich, was in der Küche fehlte! Die ganze Zeit hatte sie sich schon gewundert. Irgendwas sah anders aus als sonst. Aber was? Aha! Nun war alles klar! 
Das Tütenschweißgerät fehlte. Wo konnte das gute Stück nur sein? Alles Suchen half nichts. Das Ding blieb verschollen. So rief sie bei mir an: "Weißt du zufällig, wo mein Tütenschweißgerät steckt? Immer stand es auf dem Büffet, und jetzt, wo ich es brauche, kann ich es nirgends finden."
Ich überlegte. "Hast du schon bei Papa in der Werkstatt geschaut? Der kann doch alles brauchen. Vielleicht hat er es weggetragen." 


"Meinst du?" Muttern klang verzagt, "da gehe ich gar nicht gerne rein. Weißt du noch, was mir beim letzten Mal passiert ist?"


Stimmt, da hatte Muttern sich eine derbe Platzwunde am Kopf geholt. Weil einer von Papas babylonischen Gerümpeltürmen eingestürzt war.


"Dann setzt du eben diesen alten Wehrmachtshelm auf, der neben der Tür hängt. Außerdem, das Teil ist doch knallig orange, wenn ich mich richtig erinnere? Das müsstest du auf einen Blick entdecken ..."


So weit reichte Mutterns Mut denn doch nicht. Dafür aß sie mehrere Tage nacheinander immer nur Forelle. Wo aber war das Tütenschweißgerät abgeblieben?


Das Rätsel löste sich kurz darauf. Mein Vater rief aus Florida an, er platzte fast vor Stolz: "Wotan hat so viel zu tun, das Geschäft floriert! Er ist eben doch ein richtig erfolgreicher Geschäftsmann!" Ach ja, diesen Lobgesang auf meinen Halbbruder kannte ich schon auswendig.


" ... greife ich ihm kräftig unter die Arme! Sonst kommt er mit der Auslieferung der bestellten Waren nicht mehr nach!  Wir schicken dir mit dem Computer ein Bild, da kannst du mit eigenen Augen sehen, wie erfolgreich Wotan ist!"


Später kam die angekündigte Mail mit dem angehängten Bild. Ah ja, genau so hatte ich mir eine Firma mit fünf Millionen Dollar Jahresumstz vorgestellt: da saß Vatern offenbar am Tisch in einer Küche, neben sich einen Haufen kleiner Tütchen mit Schrauben. 


Und vor ihm stand - Mutterns lang vermisstes Folienschweißgerät!
Na, dann wird es wohl nicht mehr lange dauern, dann macht er zehn Millionen Umsatz im Jahr, bei so einer "hochtechnologischen"  Firmenausstattung.


Hochgeladen von TheXxMatzexX am 17.07.2009


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